IDEAS home Printed from https://ideas.repec.org/p/zbw/iwkrep/32017.html
   My bibliography  Save this paper

Digitale Strategien für mehr Materialeffizienz in der Industrie: Ergebnisse aus dem IW-Zukunftspanel

Author

Listed:
  • Neligan, Adriana
  • Schmitz, Edgar

Abstract

Diese Studie liefert auf Basis von Befragungsergebnissen aus dem IW-Zukunftspanel erstmalig Erkenntnisse zur Relevanz der Digitalisierung bei Maßnahmen zur Steigerung der Materialeffizienz. Bisher dominieren im Verarbeitenden Gewerbe eher klassische effizienzsteigernde Maßnahmen, die die Herstellungsprozesse optimieren, aber auch neue Techniken und Materialien kommen zum Einsatz. Grundlegende Weichenstellungen für eine moderne Kreislaufwirtschaft sind in vielen Unternehmen noch nicht vorhanden, da es noch nicht so verbreitet ist, Materialien im großen Stil bereits beim Produktdesign, über eine Kreislaufführung oder neue Geschäftsmodelle, einzusparen. Die Materialeinsparpotenziale sind in der Industrie noch nicht erschöpft und bei optimalen Einsatz der verfügbaren technischen Möglichkeiten, könnten nach Auffassung der Unternehmen noch weitere 3 bis 4 Prozent eingespart werden. Bezogen auf den Wert der in Deutschland aus dem In- und Ausland bezogenen Menge an mineralischen Rohstoffen liegt das realisierbare Einsparpotenzial somit bei knapp 2 Milliarden Euro. Maßnahmen für mehr Materialeffizienz sind bislang nur selten hochgradig digitalisiert und wenn dann - vor allem bei großen Unternehmen - am ehesten bei der Prozessoptimierung. Rund zwei Fünftel der Unternehmen sind bei den wichtigsten industriellen Effizienzmaßnahmen - Prozessoptimierung und der Verwendung neuer Techniken zumindest im mittleren Maße digitalisiert, aber mehr als ein Drittel auch noch gar nicht. Am häufigsten sind Unternehmen bei der betriebsübergreifenden Kreislaufführung überhaupt digitalisiert, eine Maßnahme, die jedoch nur von zwei Fünftel der Industrieunternehmen angewandt wird. Es besteht noch Potenzial für mehr Digitalisierung bei Produktdesign, Kreislaufführung und neuen Geschäftsmodellen. Obwohl mindestens jedes zweite verarbeitende Unternehmen über eine interne Kreislaufführung Rest- und Abfallstoffe wiederverwertet, spielen digitale Netze bei zwei Fünfteln dieser Unternehmen bisher keine und bei weiteren zwei Fünfteln nur eine kleine Rolle. Nur etwa jedes zehnte Unternehmen ist stark digital vernetzt. Mehr als jedes zweite Industrieunternehmen nutzt Maßnahmen, die beim Produktdesign ansetzen, um Ressourcen zu schonen. Bisher ist fast die Hälfte dieser Unternehmen nicht digital vernetzt - und wenn doch eher nur geringfügig. Ein Drittel der Industrieunternehmen sieht bisher in neuen Geschäftsmodellen einen effizienzsteigernden Weg. Davon sind drei von zehn dieser Unternehmen bisher nicht digitalisiert, weitere zwei Fünftel nur geringfügig. Unternehmen, die Digitalisierung bereits strategisch verankert haben, sind Vorreiter auf dem Weg zu mehr Materialeffizienz, da sie öfter materialeffizienzsteigernde Maßnahmen intensiv nutzen, eher weitere Einsparpotenziale erkennen und dann auch deutlich häufiger im hohen Maße digitalisiert sind.

Suggested Citation

  • Neligan, Adriana & Schmitz, Edgar, 2017. "Digitale Strategien für mehr Materialeffizienz in der Industrie: Ergebnisse aus dem IW-Zukunftspanel," IW-Reports 3/2017, Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute.
  • Handle: RePEc:zbw:iwkrep:32017
    as

    Download full text from publisher

    File URL: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/157205/1/IW-Report-2017-03.pdf
    Download Restriction: no
    ---><---

    Citations

    Citations are extracted by the CitEc Project, subscribe to its RSS feed for this item.
    as


    Cited by:

    1. Bardt, Hubertus & Neligan, Adriana, 2019. "Der Rohstoffverbrauch in Europa nimmt ab," IW-Kurzberichte 25/2019, Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute.
    2. Holger Berg & Henning Wilts, 2019. "Digital platforms as market places for the circular economy—requirements and challenges [Voraussetzungen und Herausforderungen für Digitale Plattformen als Marktplätze der Kreislaufwirtschaft]," NachhaltigkeitsManagementForum | Sustainability Management Forum, Springer, vol. 27(1), pages 1-9, March.

    More about this item

    JEL classification:

    • Q55 - Agricultural and Natural Resource Economics; Environmental and Ecological Economics - - Environmental Economics - - - Environmental Economics: Technological Innovation
    • Q32 - Agricultural and Natural Resource Economics; Environmental and Ecological Economics - - Nonrenewable Resources and Conservation - - - Exhaustible Resources and Economic Development
    • D21 - Microeconomics - - Production and Organizations - - - Firm Behavior: Theory
    • O32 - Economic Development, Innovation, Technological Change, and Growth - - Innovation; Research and Development; Technological Change; Intellectual Property Rights - - - Management of Technological Innovation and R&D

    NEP fields

    This paper has been announced in the following NEP Reports:

    Statistics

    Access and download statistics

    Corrections

    All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:iwkrep:32017. See general information about how to correct material in RePEc.

    If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.

    We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .

    If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.

    For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/iwkolde.html .

    Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through the various RePEc services.

    IDEAS is a RePEc service. RePEc uses bibliographic data supplied by the respective publishers.