Karrieremuster deutscher Fuehrungskraefte. Analyse der Sequenzmuster, Ursachen und Auswirkungen anhand von Daten des Sozio-oekonomischen Panels

Seit geraumer Zeit wird in der OEffentlichkeit sowie in der Wissenschaft ueber die Karriereverlaeufe von Fuehrungskraeften diskutiert. Mit den hohen Flexibilitaetsanforderungen im Karriereverlauf werden z.B. Vorstands- und Managerverguetungen in der Gesellschaft gerechtfertigt. Eingebettet in diese Diskussion betrachtet diese Arbeit anhand der Daten des Sozio-oekonomischen Panels berufliche Verlaeufe deutscher Fuehrungskraefte (N = 171; 20 Beobachtungsjahre 1994-2013) und untersucht ihre Ursachen sowie objektive als auch subjektive Karriereoutcomes. Mithilfe der Sequenzmusteranalyse konnten neben der (1) traditionellen Karriere und (2) boundaryless career folgende Muster abgeleitet werden: (3) die Abstiegskarriere, (4) die Karriere mit unfreiwilligen, jedoch erfolgreichen Wechseln, (5) die turbulente Karriere und (6) die Stagnation. Innerbetrieb¬liche Karriereverlaeufe sind bei knapp der Haelfte der Untersuchten vorzufinden und spielen weiterhin eine bedeutende Rolle. Die externen Bewegungen sind recht heterogen verteilt: So gibt es Karrieren, die nur wenige externe Wechsel aufweisen, und einige, die sehr sprunghaft sind. Bezueglich der Ursachen dieser Karrieremuster ist von einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher Einflussfaktoren zu berichten. Mit Blick auf die Gehaltsentwicklung zeigen sich in allen Mustern, bis auf die Abstiegskarriere, positive Trends. Werden die subjektiven Aspekte in die Betrachtung miteinbezogen, zeigen sich eher ein relativer Rueckgang der Arbeitszufriedenheit bei innerbetrieblichen Karriereverlaeufen sowie ein Aufwaertstrend in der „boundaryless career“ und in Karrieren mit unfreiwilligen Wechseln.