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Entlohnung von Versicherungsintermediären und Interessenkonflikte: Empirische Evidenz für Europa

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  • Finger, Christian

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Das Vertrauen der Verbraucher in die Finanzdienstleistungsbranche hat in den letzten Jahren stark abgenommen und befindet sich auf einem Tiefpunkt. Schuld an dieser Situation sind oftmals die Strukturen der verkaufsorientierten Finanzberatung. Ein häufig genanntes Problem in diesem Zusammenhang sind Interessenkonflikte, die aufgrund von Provisionszahlungen an die Vermittler entstehen. Ziel dieser Arbeit ist es die Provisions- und Honorarberatung sowie die daraus resultierenden Interessenkonflikte zu analysieren, gegenüberzustellen und zu bewerten. Ein detaillierter Überblick über die Situation am europäischen Lebensversicherungsmarkt macht deutlich, welchen Stellenwert die Lebensversicherung in der individuellen Finanzplanung hat. Da die Verbraucher beim Kauf einer Versicherung mehrheitlich auf einen Intermediär vertrauen, ist es wichtig Interessenkonflikte, Falschberatungen und damit verbundene Fehlverkäufe zu vermeiden. Obwohl in der Theorie die Provisionsberatung der Honorarberatung vorzuziehen ist, zeigt die Auswertung der empirischen Literatur, dass beide Vergütungsformen mit Interessenkonflikten einhergehen. Diese sind bei der Provisionsberatung wesentlich stärker ausgeprägt. Deshalb haben bereits Finnland, Dänemark, Großbritannien und die Niederlande zum Schutz der Verbraucher Provisionsverbote erlassen. Es kann gezeigt werden, dass dieses Verbot in erster Linie eine Reduktion der Vermittler zur Folge hat und zu einem leichten Anstieg der entsprechenden Konzentrationsgrade mit negativen Auswirkungen für den Wettbewerb führt. Des Weiteren wird befürchtet, dass viele Verbraucher keine Beratung mehr in Anspruch nehmen werden, da sie die geforderten Honorare nicht zahlen können oder wollen. Aus diesem Grund ist es möglich, dass Berater ihren Fokus auf wohlhabende Kunden legen, um so ihre Gewinne zu maximieren. Allein in Großbritannien wird erwartet, dass 5,5 Millionen Verbraucher unter dem neuen System auf eine professionelle Beratung verzichten. Unter diesen Umständen kann ein bloßes Provisionsverbot den Schutz der Verbraucher nicht gewährleisten. Ziel sollte es sein, die Transparenz von Vermittlervergütungen weiter voranzutreiben. Dabei muss dem Kunden zu jedem Zeitpunkt klar sein, in welchem Verhältnis der Berater zu den entsprechenden Produktanbietern steht. Auf diese Weise kann auch in der Provisionsberatung die Vergleichbarkeit verschiedener Angebote gewährleistet und mögliche Interessenkonflikte vermieden werden.

Suggested Citation

  • Finger, Christian, 2014. "Entlohnung von Versicherungsintermediären und Interessenkonflikte: Empirische Evidenz für Europa," Thuenen-Series of Applied Economic Theory 136, University of Rostock, Institute of Economics.
  • Handle: RePEc:zbw:roswps:136
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    1. Richter, Andreas & Schiller, Jörg, 2008. "Entlohnung und Regulierung unabhängiger Versicherungsvermittler," Discussion Papers in Business Administration 7524, University of Munich, Munich School of Management.
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    1. Mark Browne & Christian Knoller & Andreas Richter, 2015. "Behavioral bias and the demand for bicycle and flood insurance," Journal of Risk and Uncertainty, Springer, vol. 50(2), pages 141-160, April.

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    Keywords

    Versicherungsintermediäre; Interessenkonflikte; Honorarberatung; Provisionsberatung; Provisionsverbot;
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    JEL classification:

    • D40 - Microeconomics - - Market Structure, Pricing, and Design - - - General
    • G00 - Financial Economics - - General - - - General
    • G22 - Financial Economics - - Financial Institutions and Services - - - Insurance; Insurance Companies; Actuarial Studies
    • G28 - Financial Economics - - Financial Institutions and Services - - - Government Policy and Regulation

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