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Kein Aufschwung in Sicht: IW-Konjunkturumfrage Frühjahr 2025

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  • Grömling, Michael

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Die IW-Konjunkturumfrage vom Frühjahr 2025 liefert keine empirische Grundlage für eine nennenswerte Erholung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2025. Vielmehr weisen die Produktionserwartungen auf eine weiterhin stagnierende Wirtschaftstätigkeit hin. Die aktuelle Geschäftslage der deutschen Unternehmen hat sich im bisherigen Jahresverlauf zwar verbessert, sie ist jedoch insgesamt schlecht. Derzeit sprechen 18 Prozent der Unternehmen von einer besseren Geschäftssituation als vor einem Jahr, jedoch 40 Prozent von einer Verschlechterung. Im Vergleich mit der deutlich im negativen Bereich liegenden Lagebewertung fallen die Geschäftserwartungen der Unternehmen für das Jahr 2025 besser aus. Während 29 Prozent der Befragten eine niedrigere Produktion oder Geschäftstätigkeit in diesem Jahr erwarten, gehen 26 Prozent von einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr aus. Der Saldo aus positiven und negativen Meldungen ist mit -3 Prozentpunkten nur noch moderat im Minusbereich. Eine Einordnung der aktuellen Erwartungswerte in den historischen Kontext lässt einen Stimmungsumschwung in den deutschen Unternehmen erkennen. Dabei ist gleichwohl zu berücksichtigen, dass die Verbesserungen auch vor dem Hintergrund der schlechten Ausgangs- und Vergleichsbasis zu sehen sind. Ein echter Aufschwung ist aus den Saldenwerten, die durchgängig im negativen Bereich liegen, nicht abzuleiten. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Befragungen fallen die Beschäftigungs- und Investitionserwartungen sichtlich schlechter aus als die Produktionserwartungen. Aber auch hier ist der Blick nach vorne gerichtet merklich besser als im vergangenen Jahr. Während im Herbst nur 17 Prozent der befragten Firmen mit einem Beschäftigungsaufbau im Jahr 2025 planten, sind es derzeit 24 Prozent. 35 Prozent rechnen mit einem Beschäftigungsabbau in diesem Jahr, im Herbst waren es 38 Prozent. Diese Werte lassen darauf schließen, dass sich die faktisch negative Beschäftigungsentwicklung in Deutschland in diesem Jahr fortsetzen wird, aber weniger heftig als zum Jahresende 2024 befürchtet. An der insgesamt schlechten Investitionsentwicklung in den letzten Jahren wird sich im Jahr 2025 nicht groß etwas ändern. Gleichwohl fallen die Investitionserwartungen im Frühjahr 2025 nicht mehr ganz so schlecht aus wie im Vorjahr. 35 Prozent der befragten Firmen planen mit niedrigeren Investitionen in diesem Jahr. Das sind 5 Prozentpunkte weniger als im Herbst. Im gleichen Ausmaß ist der Anteil an Unternehmen, die von höheren Investitionsausgaben in diesem Jahr ausgehen, von 23 auf nunmehr 28 Prozent angestiegen. Damit hat sich der Saldo aus den positiven und negativen Investitionsperspektiven der Unternehmen deutlich von -17 Prozentpunkten auf -7 Prozentpunkte abgesenkt. Dies lässt hoffen, dass die schwere Investitionskrise in Deutschland allmählich ihren Tiefpunkt durchschritten haben könnte.

Suggested Citation

  • Grömling, Michael, 2025. "Kein Aufschwung in Sicht: IW-Konjunkturumfrage Frühjahr 2025," IW-Reports 18/2025, Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute.
  • Handle: RePEc:zbw:iwkrep:316411
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    Keywords

    Konjunktur; Unternehmensbefragung; Investitionen; Beschäftigung;
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    JEL classification:

    • C82 - Mathematical and Quantitative Methods - - Data Collection and Data Estimation Methodology; Computer Programs - - - Methodology for Collecting, Estimating, and Organizing Macroeconomic Data; Data Access
    • E32 - Macroeconomics and Monetary Economics - - Prices, Business Fluctuations, and Cycles - - - Business Fluctuations; Cycles
    • I15 - Health, Education, and Welfare - - Health - - - Health and Economic Development

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