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Die Wertschöpfungsabgabe bremst Investitionen und Wohlstand

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  • Berger, Johannes
  • Strohner, Ludwig
  • Thomas, Tobias

Abstract

Österreich weist im internationalen Vergleich eine hohe Abgabenquote auf. Im Jahr 2016 betrug diese 43,4 % des BIP. Damit liegt Österreich im Bereich jener Länder mit hohen Abgabenquoten wie etwa Finnland und Schweden. Lediglich in Frankreich, Dänemark und Belgien lag die Abgabenquote zuletzt noch etwas höher. Daneben ist die Abgabenbelastung aber in einer Reihe von europäischen Ländern deutlich niedriger als in Österreich. Deutschland zum Beispiel weist eine Abgabenquote von 40 % auf, der Schnitt der Europäischen Union liegt gemäß Statistik Austria ebenfalls bei 40 %. Dies belastet Österreich im internationalen Wettbewerb. Neben der absoluten Höhe der Abgabenbelastung spielt aber auch deren Struktur eine wesentliche Rolle für die Entwicklung einer Volkswirtschaft. Fasst man die Abgaben auf Einkommen und Sozialversicherungs- bzw. Lohnsummenabgaben gemäß OECD zusammen, dann liegt Österreich mit knapp 31 %des BIP sogar an erster Stelle unter den betrachteten Ländern. In diesem Zusammenhang wird in der politischen Diskussion u.a. eine Umschichtung der Finanzierung der sozialen Sicherung von den Lohnnebenkosten hin zu einer Wertschöpfungsabgabe vorgeschlagen, die nicht nur überwiegend Löhne und Gehälter belastet, sondern prinzipiell alle Bestandteile der Wertschöpfung, also auch Gewinne, Fremdkapitalzinsen etc. Auf den ersten Blick sind die ökonomischen Folgen einer solchen Reform uneindeutig, ob die Beschäftigung oder auch der private Konsum zulegen werden oder sogar geringer ausfallen könnten. Die vorliegende Policy Note zeigt auf Basis einer Simulation mit dem allgemeinen Gleichgewichtsmodell PuMA von EcoAustria, dass die aufkommensneutrale Einführung einer Wertschöpfungsabgabe zugunsten einer Senkung der Lohnnebenkosten zu einem mittel- bis langfristig geringeren BIP-Wachstum und auch kurzfristig zu recht deutlichen Einbußen bei den Investitionen führt Zudem ist mit einem Rückgang der Produktivität zu rechnen. Der private Konsum sinkt leicht und es sind trotz der relativen Vergünstigung des Faktors Arbeit im Vergleich zum Faktor Kapital keine wesentlichen Effekte auf Beschäftigung und Arbeitslosigkeit zu erwarten. Ohne positive Effekte auf dem Arbeitsmarkt und zugleich negativer Effekte auf Investitionen, Wachstum und Konsum ist die Maßnahme aus volkswirtschaftlicher Sicht abzulehnen.

Suggested Citation

  • Berger, Johannes & Strohner, Ludwig & Thomas, Tobias, 2017. "Die Wertschöpfungsabgabe bremst Investitionen und Wohlstand," Policy Notes 16, EcoAustria – Institute for Economic Research.
  • Handle: RePEc:zbw:ecoapn:16
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    Cited by:

    1. Schwarzbauer, Wolfgang & Strohner, Ludwig & Thomas, Tobias, 2018. "Roboter: Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sowie wirtschafts- und sozialpolitische Implikationen," Policy Notes 24, EcoAustria – Institute for Economic Research.
    2. Thomas, Tobias & Berger, Johannes & Graf, Nikolaus & Strohner, Ludwig, 2017. "Volkswirtschaftliche Effekte unterschiedlicher Abgabensenkungen in Österreich," Policy Notes 19, EcoAustria – Institute for Economic Research.

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