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Abstract
Die vorliegende Studie untersucht die Auswirkungen eines sofortigen Lieferstopps russischen Erdgases auf die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland. Dieser Lieferstopp kann entweder die Folge eines Importembargos der Europäischen Union oder einer Entscheidung Russlands (Exportembargo) sein. Der Fokus der Analyse liegt auf den angebotsseitigen Effekten, die aufgrund einer Verknappung des Erdgasangebots im industriellen Sektor entstehen und entlang der Wertschöpfungsketten auf die Gesamtwirtschaft ausstrahlen. In einem Basisszenario führt ein sofortiges Gasembargo zu einem kurzfristigen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion um 3,2 Prozent bis 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Sollte sich die Erdgasverfügbarkeit nach dem Embargo sehr günstig entwickeln (alternatives Szenario), dann wäre mit einem kurzfristigen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion zwischen 1,2 Prozent und 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu rechnen. Neben den angebotsseitigen Effekten sind die nachfrageseitigen Effekte eines Embargos zu berücksichtigen; gemäß aktueller Studien verringern die nachfrageseitigen Effekte eines Energieembargos (Kohle, Erdöl, Erdgas) das Bruttoinlandsprodukt kurzfristig zwischen 2 Prozent und 4 Prozent. Schließlich würde ein sofortiges Erdgasembargo auch dauerhafte wirtschaftliche Schäden verursachen, weil es Produktionspotenziale reduziert und Wachstumskräfte schwächt. Die Berechnungen der wirtschaftlichen Folgen eines Erdgasembargos sind mit großer Unsicherheit verbunden, die über das normale Maß an Unsicherheit ökonomischer Studien hinausgeht.
Suggested Citation
Tom Krebs, 2022.
"Auswirkungen eines Erdgasembargos auf die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland,"
IMK Studies
79-2022, IMK at the Hans Boeckler Foundation, Macroeconomic Policy Institute.
Handle:
RePEc:imk:studie:79-2022
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