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- Geraldine Dany-Knedlik
- Guido Baldi
- Nina Maria Brehl
- Hella Engerer
- Angelina Hackmann
- Konstantin A. Kholodilin
- Frederik Kurcz
- Laura Pagenhardt
- Jan-Christopher Scherer
- Teresa Schildmann
- Hannah Magdalena Seidl
- Ruben Staffa
- Kristin Trautmann
- Jana Wittich
Abstract
Die deutsche Wirtschaft hat sich im laufenden Jahr stabilisiert und blickt einem finanzpolitisch gestützten Aufschwung ab dem kommenden Jahr entgegen. Bereits seit dem Herbst liefert vor allem eine Ausweitung der öffentlichen Nachfrage wichtige konjunkturelle Impulse. Die Privatwirtschaft entwickelt sich dagegen bislang verhaltener. Globale handelspolitische Unsicherheiten, hohe Produktionskosten und strukturelle Schwächen bescheren insbesondere der deutschen Exportindustrie Sorgenfalten. Insgesamt ist die Stimmung derzeit nicht allzu fröhlich – zumal die anfängliche Zuversicht, dass die neue Bundesregierung schnell für eine Besserung der langfristigen Wachstumsaussichten sorgen würde, in den Herbstmonaten zunehmend einer Ernüchterung gewichen ist. Im dritten Quartal stagnierte die hiesige Wirtschaftsleistung. Während private Haushalte und Unternehmen zurückhaltend agierten, verhinderte ein kräftiger Anstieg der Staatsausgaben einen neuerlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Der private Konsum sank trotz steigender verfügbarer Einkommen, die Sparquote legte auf 10,7 Prozent zu. Ein Faktor dürfte auch die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt gewesen sein. Auch zum Jahresende wird es der Staat sein, der die Konjunktur stützt, während sich private Nachfrage und Investitionstätigkeit nur verhalten entwickeln. Vom Außenhandel sind kurzfristig keine Impulse zu erwarten. Unter dem Strich dürfte die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal um 0,2 Prozent zulegen. Ein dynamischer Aufschwung zeichnet sich ab dem kommenden Jahr ab, wenngleich viele strukturelle Probleme wohl zunächst ungelöst bleiben. Maßgeblich ist die expansive Ausrichtung der Finanzpolitik. Die verfügbaren fiskalischen Spielräume ermöglichen steigende öffentliche Investitionen und einen kräftigen Staatskonsum. Die zunehmende inländische Nachfrage dürfte Ausrüstungsinvestitionen und Bauaktivität beleben, während sich Produktion, Beschäftigung und privater Konsum schrittweise erholen. Nach voraussichtlich 0,2 Prozent im laufenden Jahr erwartet das DIW Berlin für die kommenden beiden Jahre ein Wirtschaftswachstum von 1,3 beziehungsweise 1,6 Prozent. Entscheidend für den Aufschwung ist, dass die öffentlichen Mittel wirklich zusätzlich verwendet werden. Die Weltwirtschaft präsentiert sich trotz der verschärften US-Handelspolitik robuster als erwartet. Höhere Zölle bremsen zwar, doch der globale Handel bleibt vor allem in Asien dynamisch. Neue US-Abkommen mit zahlreichen Ländern reduzieren die Unsicherheit und verbessern vielerorts die Unternehmensstimmung, während fiskalpolitische Impulse die Binnenmärkte stützen. Die US-Konjunktur verliert zum Jahresende an Tempo, der Euroraum wächst moderat, China verfehlt knapp sein Ziel. Für die Weltwirtschaft werden 3,3 Prozent Wachstum in diesem Jahr, 3,0 Prozent für 2026 und 3,2 Prozent für 2027 erwartet.
Suggested Citation
Geraldine Dany-Knedlik & Guido Baldi & Nina Maria Brehl & Hella Engerer & Angelina Hackmann & Konstantin A. Kholodilin & Frederik Kurcz & Laura Pagenhardt & Jan-Christopher Scherer & Teresa Schildmann, 2025.
"Deutsche Wirtschaft in den Startlöchern – Weltwirtschaft behauptet sich,"
DIW Wochenbericht, DIW Berlin, German Institute for Economic Research, vol. 92(50), pages 805-839.
Handle:
RePEc:diw:diwwob:92-50-2
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- E32 - Macroeconomics and Monetary Economics - - Prices, Business Fluctuations, and Cycles - - - Business Fluctuations; Cycles
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- F01 - International Economics - - General - - - Global Outlook
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