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- Geraldine Dany-Knedlik
- Guido Baldi
- Nina Maria Brehl
- Hella Engerer
- Angelina Hackmann
- Konstantin A. Kholodilin
- Frederik Kurcz
- Laura Pagenhardt
- Jan-Christopher Scherer
- Teresa Schildmann
- Hannah Magdalena Seidl
- Ruben Staffa
- Kristin Trautmann
Abstract
Trotz des kraftvollen Jahresauftakts bleibt die Lage der deutschen Wirtschaft zunächst durchwachsen, bevor sich gegen Ende des Jahres wohl der lang erwartete Aufschwung einstellt. Das DIW Berlin prognostiziert für dieses Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,3 Prozent, für 2026 werden 1,7 Prozent erwartet. Damit hebt das Institut seine Prognose deutlich an. Die expansive Finanzpolitik stemmt sich gegen die Auswirkungen der höheren Handelszölle. Aus dem milliardenschweren Finanzpaket werden voraussichtlich ab dem kommenden Jahr Mittel in beträchtlicher Höhe abfließen, die Konsum und Investitionen ankurbeln. In diesem Jahr werden die neuen Finanzspielräume kaum zu Buche schlagen, da der öffentliche Haushalt 2025 erst im Herbst verabschiedet werden dürfte und sich damit die Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren verzögern. Auch für 2026 dürfte der Mittelabfluss den durchschnittlichen jährlichen Investitionsbetrag für Infrastruktur von rund 40 Milliarden Euro noch deutlich unterschreiten. Dennoch werden die positiven Effekte spürbar sein und den dämpfenden Auswirkungen der strukturell schwächelnden Industrie und dem durch hohe Zölle gebeutelten Außenhandel entgegenwirken. Allerdings bleiben auch Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung bestehen: anhaltende geopolitische Spannungen und eine mögliche Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU. Schwungvoll in das neue Jahr gestartet ist die deutsche Konjunktur maßgeblich, weil Warenexporte in die USA angesichts drohender Zollerhöhung durch die US-Regierung vorgezogen wurden. Aber auch der private Konsum legte zu, während die saisonbereinigte Sparquote ungewöhnlich stark zurückging. Für das Verarbeitete Gewerbe gab es Hoffnungsschimmer, bei den Dienstleistern trübte sich die Stimmung allerdings zuletzt etwas ein. Im laufenden Quartal dürften bei den Exporten nur noch leichte Vorzieheffekte greifen, auch wenn nicht mehr so stark wie in den ersten drei Monaten. Der private Konsum dürfte weiter zulegen, jedoch mit geringerer Dynamik. Auf dem Arbeitsmarkt bleibt die Lage angespannt, die Zahl der Arbeitslosen steigt, viele fürchten einen Jobverlust. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich die Konjunktur leicht abkühlen und dann zum Jahresende mit den allmählich greifenden finanzpolitischen Maßnahmen erneut an Tempo gewinnen. Die Inflation bleibt mit 2,1 Prozent in diesem Jahr stabil, dürfte 2026 leicht auf 2,2 Prozent steigen. Von der alles in allem positiven Entwicklung in Deutschland dürften auch einige EU-Mitgliedsländer und damit der gesamte Euroraum profitieren. Insgesamt aber bleibt die Weltwirtschaft überschattet von der US-Zollpolitik. Dies wird aber wohl am meisten die USA selbst treffen, deren Wirtschaft nach 2,8 Prozent im vergangenen Jahr wohl nur noch um 1,4 in diesem Jahr und 1,6 Prozent im kommenden Jahr wachsen dürfte. Für die globale Wirtschaft wird mit einem Wachstum von 3,3 Prozent in diesem und 3,4 Prozent im kommenden Jahr gerechnet.
Suggested Citation
Geraldine Dany-Knedlik & Guido Baldi & Nina Maria Brehl & Hella Engerer & Angelina Hackmann & Konstantin A. Kholodilin & Frederik Kurcz & Laura Pagenhardt & Jan-Christopher Scherer & Teresa Schildmann, 2025.
"Zollchaos überschattet Weltwirtschaft – Finanzpaket stützt deutsche Konjunktur,"
DIW Wochenbericht, DIW Berlin, German Institute for Economic Research, vol. 92(24), pages 349-385.
Handle:
RePEc:diw:diwwob:92-24-2
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Business cycle forecast;
economic outlook;
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