Erdgasbedarf steigt weiter kräftig - Gasversorgungsunternehmen investieren 6,6 Mrd. DM

Nachdem der gesamtdeutsche Erdgasverbrauch schon im vergangenen Jahr um fast ein Zahntel gestiegen war, dürfte 1996 die Zuwachsrate noch höher ausfallen. Nachfragesteigernd macht sich teils die Witterung bemerkbar, teils wirken sich aber auch die anhaltenden Substitutionsgewinne des Gases vor allem auf dem Wärmemarkt aus. Letzteres gilt vor allem für die neuen Bundesländer, wo der Gasbezug bis September 1996 um ein Drittel erhöht wurde. Im Jahre 2020 soll der gesamtdeutsche Ergasverbrauch um mehr als zwei Fünftel höher sein als 1992, für die neuen Bundesländer errechnet sich sogar eine gewaltige Steigerung um 130 %. Die geschätzten Entwicklungstrends, aber auch kurzfristige Nachfragestöße schlagen sich in den Investitionsprogrammen der öffentlichen Gaswirtschaft nieder. 1995 wurden 6,6 Mrd. DM ausgegeben, 1996 werden es voraussichtlich 6,2 Mrd. DM und im Durchschnitt der folgenden drei Jahre 5,6 Mrd. DM sein. Allerdings basieren die Schätzungen der Gasnachfrage und der Investitionstätigkeit auf dem derzeitigen ordnungspolitischen Rahmen. Falls Reformen, wie sie kürzlich auf EU-Ebene für den etwas anders gelagerten Strommarkt beschlossen wurden, auch auf dem Gasmarkt Anwendung finden, könnte sich das Bild bald ändern.