Der Um- und Neubau der ostdeutschen Wirtschaft im Spiegel der Investitionstätigkeit

Das Tempo des Umbaus bzw. Neuaufbaus des ostdeutschen Kapitalstocks läßt sich nur mit Hilfe von Daten über die Entwicklung der realisierten Investitionen, möglichst differenziert nach Investitionsarten und Wirtschaftszweigen, beurteilen. Das ifo Institut hat schon früh eine eigene Investorenrechnung aufgebaut und regelmäßig über die aktualisierten Ergebnisse berichtet. In dem Beitrag wird das Rechenwerk nun erstmals in konstanten Preisen (von 1991) vorgestellt. Die Struktur der ostdeutschen Investitionen nähert sich zwar langsam an die sektorale Verteilung in den alten Ländern an, nach wie vor wird aber in Ostdeutschland pro Einwohner erheblich mehr investiert als in Westdeutschland. Anhand einer Modellrechnung wird gezeigt, daß der Investitionsboom in den neuen Ländern nicht zu Lasten der alten Bundesrepublik gegangen ist. Obwohl sich die Investitionen im internationalen Vergleich in Deutschland in der ersten Hälfte der neunziger Jahr günstig entwickelt haben, reichten sie allerdings nicht aus, um in größerem Umfang zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. In einem Ausblick wird versucht abzuschätzen, wie sich die Investitionen wichtiger Wirtschaftsbereiche in den neuen Bundesländern 1996 und 1997 entwickeln werden.