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Das Handwerk nimmt als größter Arbeitgeber (neben der Industrie) und Ausbilder eine zentrale Funktion bei dem Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft ein. Um so wichtiger ist es, genauer zu analysieren, wie sich „das handwerkliche Arbeiten“ im Zuge von Globalisierung, Ökologisierung, Tertiarisierung und Computerisierung gravierend verändert, welche Marktchancen darin stecken und wie die beteiligten Akteure darauf reagieren müssen. Einerseits ist das Handwerk traditionell geprägt, andererseits bietet es gute Voraussetzungen für Innovationen. Das Handwerk ist seit jeher Produzent und Dienstleister in einem. Handwerker beraten, entwickeln, produzieren, verteilen (handeln), bauen ein, warten, reparieren und entsorgen. Damit bilden sie die gesamte Wertschöpfungskette ab. Die kleinbetrieblichen Strukturen des Handwerks ermöglichen flexibles Reagieren auf Marktveränderungen. Die überwiegend regionale Orientierung des Handwerks hat zwar den Nachteil, daß es wie in den letzten Jahren wenig von der allgemeinen Konjunkturbelebung (aufgrund von Exporten) profitiert, andererseits bietet sie Vorteile wie die enge Kundennähe. Sie ermöglicht es, daß Handwerksunternehmen sehr frühzeitig die Kundenbedürfnisse im Dienstleistungssektor erkennen und nutzen können. In den nächsten Jahren stecken vielfältige Marktchancen in der Umsetzung innovativer Dienstleistungsideen, die Chancen für neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze eröffnen. Dabei zeigt sich der Trend (über das reine Dienstleistungshandwerk hinaus) zur „Verdienstleistung” der Produktion. Diese Entwicklung beinhaltet auch die Verstärkung nachhaltiger Produktions- und Konsummuster, die neue Strukturen in das Handwerk bringt. Neue Betätigungsfelder entstehen durch umweltpolitische Maßnahmen (z. B. zur CO2-Reduzierung: Bundesimmissionsschutz-Verordnung, Wärmeschutz- Verordnung). Handwerksbetriebe müssen sich künftig auf strengere Umweltbestimmungen, konkurrierende Großanbieter, veränderte Zulieferbeziehungen, komplexe Kundenwünsche und die wachsende Bedeutung von IuK-Technologien einstellen, wodurch vielfältige und zum Teil neuartige Anforderungen auf sie zukommen. Von besonderer Bedeutung sind verstärkte Kundenorientierung und Beratungskompetenz, Kooperations-, Kommunikationsfähigkeit, ökologische Kompetenz sowie der Umgang mit neuen Technologien. Immer mehr Betriebe werden in Zukunft zwischenbetriebliche Kooperationen eingehen, um diesen Anforderungen gerecht werden zu können. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen wird das Handwerk durch Maßnahmen vom Bund, von den Ländern, Gewerkschaften und Handwerksorganisationen unterstützt. Handlungsbedarfe liegen vor allem in den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Bildung von neuen Betriebsstrukturen und Arbeitsformen sowie Unternehmensnetzwerken. Eine große Chance für den Wandel liegt in dem bevorstehenden Generationswechsel in vielen tausend Betrieben.
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