Author
Listed:
- von Bestenbostel, Martin
- Willacker, Patrick
- Preiter, Milena
Abstract
Im Zuge der Enquetekommission "Klimaschutzstrategie für das Land Bremen" hat sich das Land Bremen ambitionierte Ziele zur Erreichung der vollständigen Klimaneutralität bis zum Jahr 2038 gesetzt. Der Mobi- litätssektor und das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung sind dort zentrale Adressaten und werden mit verschiedensten Maßnahmen und Zielsetzungen bedacht. Da der Mobilitätssektor sich jedoch nicht nur aus individuellem Mobilitätsverhalten ergibt, sondern auch einen nennenswerten regionalen Beschäfti- gungssektor darstellt, sind bei einer solchen Umsetzung auch umfangreiche Beschäftigungseffekte die Folge. An diesem Punkt setzt die vorgelegte Studie an, indem sie anhand eines szenariobasierten Designs betrachtet, welche qualitativen, quantitativen und folgend regionalwirtschaftlichen Effekte bei einer Errei- chung der Klimaziele der Enquetekommission in zentralen Branchen des regionalen Mobilitätssektors zu erwarten sind. Die Studie stützt sich methodisch sowohl auf ein qualitatives Forschungsdesign als auch auf eine regionalwirtschaftliche Analyse. Grundsätzlich zeigt sich, dass in jeglichen Branchen auch schon jetzt Anpassungs- und Veränderungspro- zesse als Reaktionen auf eine Mobilitätswende wahrzunehmen sind. Es sind jedoch unterschiedliche Aus- maße und Betroffenheiten von quantitativen wie auch qualitativen Beschäftigungseffekten zwischen den jeweiligen Branchen zu erwarten. Besonders in technischen Berufsfeldern werden sich im Sinne der Kli- maschutzstrategie Berufe und Tätigkeitsfelder auch qualitativ wandeln. Aufgrund der Elektrifizierung des Verkehrs gewinnen elektrotechnische Fähigkeiten, analysegestützte Diagnoseverfahren und digitale Ver- netzung an Bedeutung. Ebenso wird deutlich, dass quantitative Verschiebungen und qualitative Verände- rungen auch gemeinsam bedacht werden müssen und häufig in einem wechselseitigen Verhältnis stehen. So sind beispielsweise im ÖPNV positive quantitative Beschäftigungseffekte zu erwarten, aber durch einen zeitgleichen Personalmangel, eine angespannte demografische Situation, erforderliche neue Arbeitsorga- nisationen und zugleich geplante Angebotserweiterungen drohen Arbeitsverdichtungen und die Erhöhung von Arbeitsbelastungen. Gemein ist den Veränderungsprozessen und erwarteten Beschäftigungseffekten, dass sie sich in einem derzeit noch unsicheren, dynamischen Prozess befinden und besonders Aspekte der Qualifizierung und Weiterbildung - sowohl innerbetrieblich als auch außerbetrieblich - zur Anpassung an neue strukturelle wie auch technische Rahmenbedingungen immer wichtiger werden. Auch wenn weitreichende quantitative Beschäftigungseffekte aktuell noch nicht zu vernehmen sind, werden sie sich im zeitlichen Verlauf der Mo- bilitätswende unterschiedlich zwischen den Branchen ergeben. Daher bedarf es frühzeitiger Konzeptionen und auch Annäherungen der Gewerke für berufliche Transition zwischen nahen Berufsfeldern. Da den be- trachteten Branchen auch ein hohes Durchschnittsalter der Beschäftigten attestiert wird, wird auch eine bessere Berücksichtigung und Erfassung der demografischen Situation in den Branchen und deren Betrie- ben für zielgenaue Rückschlüsse und Konzeptionen notwendig. In einigen Branchen, wie etwa dem Kfz- Gewerbe, wird die demografische Beschäftigungsstruktur etwaige negative Beschäftigungseffekte abmil- dern können, wohingegen sie im ÖPNV den Personalbedarf bei erwarteten Beschäftigungszuwächsen durch die Mobilitätswende verstärken wird
Suggested Citation
von Bestenbostel, Martin & Willacker, Patrick & Preiter, Milena, 2025.
"Mobilitätswende in der Stadt Bremen: Beschäftigungseffekte durch die Zielsetzungen der Klima-Enquetekommission,"
Reihe Arbeit und Wirtschaft in Bremen
50, Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW), Universität Bremen und Arbeitnehmerkammer Bremen.
Handle:
RePEc:zbw:iawraw:324655
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