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Darstellung von Ergebnissen in der Entwicklungszusammenarbeit: Risiken und Grenzen

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  • Holzapfel, Sarah

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Bi- und multilaterale Geberorganisationen sehen sich in Zeiten stetig knapper werdender öffentlicher Haushalte und aufgrund einer wachsenden Skepsis hinsichtlich der Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) einem immer stärkeren Legitimationsdruck ausgesetzt. Um gegenüber Steuerzahlern in Geberländern Rechenschaft abzulegen, berichtet eine größer werdende Zahl an EZ-Organisationen daher nicht mehr nur über für die EZ bereitgestellte Inputs und Ressourcen, sondern auch über Ergebnisse und Wirkungen der von Ihnen unterstützten Interventionen. Mithilfe von Standardindikatoren, wie z.B. „die Anzahl der Lehrkräfte, die mit Ausbildungsmaßnahmen direkt erreicht wurden“, werden ausgewählte Ergebnisse und Wirkungen in Schwerpunktbereichen über Länder und Interventionen hinweg aggregiert, um der Öffentlichkeit einen Überblick über Beiträge zu längerfristigen Entwicklungsfortschritten in Partnerländern zu vermitteln. Diese sogenannte „aggregierte Ergebnisberichterstattung“ kann öffentlichkeitswirksam den Nutzen der EZ kommunizieren und ist ein wichtiges Mittel, um den gesellschaftlichen Rückhalt in der Bevölkerung für die EZ stärken. Sie ist jedoch nicht unproblematisch, da sie einseitig auf die Erfüllung von Rechenschaftsplichten gegenüber Steuerzahlern in Geberländern ausgerichtet ist, verschiedene adverse Effekte hervorrufen kann, und in ihrer Aussagekraft begrenzt ist. Das Ziel dieser Analyse ist es daher, die Grenzen und Risiken der Verwendung von Standardindikatoren zur Ergebnisberichterstattung zu identifizieren und Empfehlungen für die Ausgestaltung von Indikatorensystemen zu geben, die Risiken minimieren. Die Analyse zeigt, dass die aggregierte Ergebnisberichterstattung u.a. zu einer zu starken Fokussierung auf kurzfristige und leicht durch Standardindikatoren abbildbare Ergebnisse führen kann, und damit zu einer Vernachlässigung längerfristiger und qualitativer Wirkungen. Des Weiteren ist die Aussagekraft der verwendeten Standardindikatoren begrenzt, da diese immer nur leicht messbare Teilaspekte der gesamten Beiträge einer EZ-Organisation abbilden können. Außerdem ist die aggregierte Ergebnisberichterstattung nicht geeignet, um die Wirksamkeit der EZ einer Geberorganisation zu bewerten, da der Einfluss der gemessenen Beiträge zur Erreichung längerfristiger Entwicklungsziele nicht abgeschätzt werden kann. Aufgrund der begrenzten Aussagekraft empfiehlt es sich, vermehrt rigorose Wirkungsevaluierungen durchzuführen, die beispielhaft die Zuordnung der Beiträge einzelner Akteure oder Interventionen zu längerfristigen Entwicklungswirkungen ermöglichen. Zudem sollten Geberorganisationen die Transparenz der EZ fördern und die Ergebnisse und Wirkungen aller öffentlich finanzierten EZ-Vorhaben auf der Ebene der einzelnen Interventionen frei zugänglich machen (z.B. in einer Online-Datenbank oder als Teil des International Aid Transparency Initiative Standards). Dies trägt zu einer vollständigeren Erfassung von Ergebnissen bei und erlaubt es der Öffentlichkeit in Geber- und Empfängerländern, die Entwicklungsakteure für die Erreichung von Zielen auf Interventionsebene zur Rechenschaft zu ziehen.

Suggested Citation

  • Holzapfel, Sarah, 2014. "Darstellung von Ergebnissen in der Entwicklungszusammenarbeit: Risiken und Grenzen," Analysen und Stellungnahmen 4/2014, German Institute of Development and Sustainability (IDOS).
  • Handle: RePEc:zbw:dieaus:42014
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