Versicherung für erhöhtes Risiko

Zusammenfassung Der Abschluß einer Ablebensversicherung wird seitens der Versicherungsgesellschaften im allgemeinen vom Ergebnis einer ärztlichen Untersuchung abhängig gemacht. Personen, deren Gesundheitszustand eine höhere Sterbewahrscheinlichkeit erwarten läßt, werden vom Abschluß einer Ablebensversicherung zu den sonst üblichen Bedingungen ausgeschlossen. Damit soll einer negativen Risikoauslese von seiten der Versicherungswerber durch eine positive Risikoauslese von seiten der Versicherungsgesellschaft entgegengewirkt werden. Um auch jenen Personen, die bei der ärztlichen Untersuchung ausgeschieden werden, den Abschluß einer Versicherung zu ermöglichen, können für sie eigene Versicherungstarife aufgestellt werden. Diese Versicherungstarife beruhen auf der erhöhten Sterblichkeit, die für die betreffenden Personen zu erwarten ist. Zur Berechnung der Versicherungswerte in solchen Tarifen müssen zunächst Sterbetafeln für den in Betracht kommenden Personenkreis ermittelt werden. Es kann angenommen werden, daß die Sterbewahrscheinlichkeiten $$\bar qx$$ für die bei der ärztlichen Untersuchung zurückgewiesenen Personen höher sind als die allgemeinen Sterbewahrscheinlichkeiten q x . Das Ausmaß der Übersterblichkeit wird jedoch von der ärztlichen Diagnose abhängen. Man wird daher eine Klasseneinteilung der Personen vornehmen, wobei in eine Klasse alle Personen einzureihen sind, deren Diagnose eine Erhöhung der Sterbewahrscheinlichkeit in etwa dem gleichen Ausmaß erwarten läßt.