Zur Notwendigkeit von Einsatznachbereitungen bei polizeilichen Einsätzen mit Menschen in psychischen Krisen – eine systemisch-konstruktivistische Perspektive anhand einer Fallanalyse

Zusammenfassung Polizeieinsätze, die Menschen in psychischen Krisen involvieren, sind besonders anspruchsvoll und erfordern eine differenzierte Herangehensweise. Obwohl die polizeiliche Aus- und Fortbildung theoretische Grundlagen vermittelt, mangelt es oft an praktischer Erfahrung und Handlungssicherheit im Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen. Kommt es in der polizeilichen Praxis zu Situationen, in denen Menschen von Polizist:innen erschossen werden, während sie in einer psychischen Ausnahmesituation sind, werden häufig fehlende Handlungsanweisungen und eine unzureichende Vorbereitung kritisiert (Finzen, 2011). Dieser Beitrag untersucht die unumgängliche Notwendigkeit von Einsatznachbereitungen in der polizeilichen Praxis, insbesondere in Situationen, in denen Menschen während einer psychischen Ausnahmesituation auf Polizeibeamt:innen treffen. Er rekurriert auf Handlungsempfehlungen, systemische Konzepte in die polizeiliche Einsatznachbereitung zu integrieren sowie einen kontinuierlichen Expertisenzugang zu ermöglichen, um ein tieferes Verständnis für die psychologischen und sozialen Dimensionen des Einsatzes zu erhalten.