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Schumpeter

In: Evolutorische Ökonomik

Author

Listed:
  • Horst Hanusch

    (Universität Augsburg)

  • Andreas Pyka

    (Universität Hohenheim, Fachgruppe Volkswirtschaftslehre)

Abstract

Zusammenfassung Geboren wurde Joseph Alois Schumpeter am 8. Februar 1883 in Triesch (heute Trest) in Südmähren. Aufgewachsen ist er zunächst in Graz und in Wien, wo er sich schließlich im Jahr 1901 an der Universität einschrieb. Nach dem Abschluss in Österreich studierte er noch kurze Zeit an der London School of Economics und verließ danach Europa, um unter anderem, wie Swedberg (1991) in seiner herausragenden Schumpeter- Biografie anekdotenhaft anführt, als Berater einer arabischen Prinzessin in Kairo zu arbeiten. Dort verdiente er sich nicht nur ein kleines Vermögen, sondern verfasste auch seine Habilitationsschrift, die er 1908 bei seiner Rückkehr nach Österreich-Ungarn an der Universität Wien einreichte. Kurze Zeit später wurde er auf einen Lehrstuhl nach Czernowitz (heute Chernovtsy in der Ukraine) als Österreich jüngster außerordentlicher Professor für Nationalökonomie berufen. Im Jahr 1911 wechselte er schließlich, nicht von jedermann willkommen, an die Universität nach Graz. In dieser Zeit verfasste Schumpeter sein wichtigstes Werk: Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung; eine Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und den Konjunkturzyklus. Nach dem ersten Weltkrieg und dem für ihn, wie für viele andere österreichische Intellektuelle seiner Zeit äußerst schmerzhaften Untergang der kaiserlich-österreichischen Monarchie, betätigte sich Schumpeter zunächst als Berater in der Sozialisierungskommission der deutschen Kohleindustrie und wurde schließlich 1919 im Kabinett von Karl Renner Finanzminister Österreichs. Seine politische Karriere war allerdings nur von kurzer Dauer, denn wenige Monate später musste Schumpeter sich eingestehen, dass er als Politiker völlig gescheitert war und seinen Rücktritt einreichen. Im Anschluss daran kehrte er nicht an die Universität zurück, sondern begab sich zunächst in die Privatwirtschaft. Im Jahr 1921 wurde er Vorstand einer kleinen Privatbank in Wien. Allerdings waren seine Anstrengungen auch hier zum Scheitern verurteilt; das Bankhaus ging Mitte der 20er-Jahre in Konkurs und Schumpeter stand vor einem beachtlichen Schuldenberg. Mit Hilfe von Arthur Spiethoff konnte er an die Universität zurückkehren und bekam 1925 einen Ruf nach Bonn. Nach schweren persönlichen Schicksalsschlägen – innerhalb kürzester Zeit starben Schumpeters junge Frau im Kindbett und seine Mutter – beschloss Schumpeter Anfang der 30er-Jahre, Europa für immer zu verlassen und ein Angebot der Harvard University in Cambridge anzunehmen. In den Vereinigten Staaten wurde Joseph A. Schumpeter als anerkannter Wissenschaftler zunächst Präsident der von ihm mitbegründeten Econometric Society und schließlich sogar als erster nicht gebürtiger Amerikaner Präsident der American Economic Association. Im Jahr 1950 starb Schumpeter an einem Gehirnschlag bei sich zu Hause in Taconic im Staat Connecticut.

Suggested Citation

  • Horst Hanusch & Andreas Pyka, 2022. "Schumpeter," Springer Books, in: Marco Lehmann-Waffenschmidt & Michael Peneder (ed.), Evolutorische Ökonomik, pages 505-512, Springer.
  • Handle: RePEc:spr:sprchp:978-3-658-34287-6_36
    DOI: 10.1007/978-3-658-34287-6_36
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