Extrafunktionale Fertigkeiten: Philosophie

Zusammenfassung Dieses Kapitel setzt sich mit den Kompetenzen und Fähigkeiten auseinander, die für die Umsetzung der „intellektuellen Wertschöpfung“ förderlich, wenn nicht unabdingbar sind. In der auch bei diesem Thema durch empirische Befunde illustrierten Querschnittanalyse der seit 2010 sich verdichtenden Vorstellungen stellt sich heraus, dass die so genannten „Soft Skills“ mehr als je zuvor als unerlässliche intellektuelle Qualifikationen zur Bewältigung von Unsicherheit gelten. Die Antworten auf die Frage nach Qualifikationsanforderungen durch Unternehmen und die Vorstellungen des Nachwuchses von einer produktiven Arbeitskultur zeigen spiegelbildlich diese nicht-funktionalen Fertigkeiten als Grundlagen zur Bewältigung ungeplanter Herausforderungen. Persönlichkeitsmerkmale, Führungskompetenzen und organisatorisches Geschick werden als mindestens ebenso wichtige Kompetenzen erachtet werden wie Fachqualifikationen. Die Zukunftsforschung von Unternehmen wird zusehends darauf fokussiert, exklusive Interpretationskompetenz zu entwickeln, mit der man der wachsenden Komplexität und den „kumulativen Paradoxien“ begegnen kann. Eine Reihe derartiger widersprüchlicher Herausforderungen illustriert diese Notwendigkeit. Als wichtiges Ergebnis zeichnet sich die Überwindung der Grenzen zwischen „Hard“ und „Soft Skills“ ab, ein Ergebnis, das durch die Wiedereinführung eines klassischen Begriffs des Soziologen und Wirtschaftswissenschaftlers Ralf Dahrendorf zusammengefasst wird: „extrafunktionale Fertigkeiten“.