Zur Erweiterung der Kennlinientheorie auf mehrstufige Lagersysteme

Summary Zum Design logistischer Systeme sowie zur Planung und Kontrolle logistischer Prozesse ist es notwendig, messbare Kenngröβen zu deren Beurteilung heranzuziehen sowie qualitative und quantitative Relationen zxwischen diesen Kenngröβen einschätzen zu können. Für die Darstellung funktionaler Zusammenhänge zwischen wichtigen Kenngr öβen und deren graphische Umsetzung in Form von Kurvenverläufen wird im ingenieurwissenschaftlichen Bereich der Begriff der “logistischen Kennlinie” verwendet. In ihrer Monografie “Logistische Kennlinien” beschreiben die Autoren P. Nyhuis und H.-P. Wiendahl [2] unter anderem, wie sich ein solcher Zusammenhang für die Kenngröβen mittlerer Bestand und mittlerer Lieferverzug in einem einstufigen Lagersystem approximativ ableiten lässt. In mehreren Arbeiten erweitern Inderfurth und Schulz (siehe unter anderem in [1]) diesen Ansatz dahingehend, dass sie eine Methodik zur exakten Ableitung der Lagerkennlinie erarbeiten und diese dem approximativen Ansatz nach Nyhuis und Wiendahl gegenüberstellen. In diesem Beitrag soll die exakte Methodik auf ein mehrstufiges Lagersystem erweitert werden, womit an theoretische Aspekte der mehrstuff- gen stochastischen Lagerhaltung (siehe unter anderem in Tempelmeier [3]) angeschlossen wird. Dazu soll im folgenden Abschnitt der Modellrahmen kurz erläutert und die Extrempunkte der exakten Kennlinie (Maximalwerte von mittlerem Bestand und mittlerem Lieferverzug) bestimmt werden. Der Verlauf der Kennlinie zwischen den Extrempunkten steht im Mittelpunkt der Analyse des dritten Abschnitts, bevor die Arbeit im letzten Kapitel kurz zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsrichtungen gegeben wird.