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Maßnahmen zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit in ausgewählten Industrieländern

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  • Werner, Heinz

Abstract

"Beschäftigungsschwierigkeiten von Jugendlichen existieren in anderen Ländern meist schon seit längerer Zeit als in der Bundesrepublik Deutschland. Als generelle Ursache der Arbeitslosigkeit von Jugendlichen wird insbesondere das Zusammentreffen der demographisch bedingten Zunahme von jugendlichen Arbeitsuchenden mit einer verschlechterten Wirtschaftssituation angesehen. Daneben sind Jugendliche von der Rezession besonders betroffen, weil weniger Neueinstellungen erfolgen, die Arbeitsplatzmobilität der beschäftigten Arbeitnehmer geringer ist, Arbeitsschutzbestimmungen die bereits Beschäftigten privilegieren und weil die Unternehmen aus dem Arbeitslosenreservoir berufserfahrene Kräfte bevorzugen können. In der Wahl und der Ausgestaltung der Maßnahmen zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit ergaben sich naturgemäß die größten Unterschiede, da unterschiedliche Ausgangssituationen vorliegen: Beschäftigungsorientierte Maßnahmen wie Subventionen, Steuer- oder Sozialabgabennachlaß an Unternehmen werden in größerem Umfang als in der Bundesrepublik Deutschland gewährt, um Arbeitsplätze zu erhalten oder neu zu schaffen (Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Niederlande, Schweden, USA). In manchen Ländern laufen umfangreiche Programme zur Schaffung von temporären Arbeitsplätzen im öffentlichen Sektor (Belgien, Frankreich, Kanada, Niederlande, Schweden, USA). Die Durchführung von Gemeinschaftsaufgaben auf lokaler Ebene wie Landschafts-/Umweltschutz, Hilfe für alte Menschen, Betreuung von Kindergärten/Spielplätzen in eine der innovatorischen Maßnahmen die augenscheinlich mit gutem Erfolg ergriffen werden (Großbritannien, Kanada, Schweden, Vereinigte Staaten von Amerika). Bildungsorientierte Maßnahmen erstrecken sich von subventionierten Arbeitserfahrungsaufenthalten, Zuschüssen für betriebliche Ausbildungsplätze oder -gänge, Schulungsprogrammen während Arbeitslosigkeitsperioden bis hin zur stärkeren beruflichen Orientierung der schulischen Ausbildung. Die Art des beruflichen Bildungssystems (schulisch oder betrieblich orientiert) ist mitbestimmend für die Ausgestaltung der Maßnahmen in den jeweiligen Staaten. Das Schwergewicht lag in den meisten der betrachteten Länder bei der Zahlung von Zuschüssen für betriebliche Ausbildungsperioden (für Länder, die kein duales Berufsbildungssystem aufweisen) und der Durchführung bzw. Finanzierung von Schulungsprogrammen während Arbeitslosigkeitsperioden. Auch hier ist der Trend sichtbar, anstatt Arbeitslosenunterstützung zu bezahlen, neben beschäftigungspolitischen Maßnahmen zunehmend bildungsorientierte Maßnahmen zu finanzieren. Eine Verringerung des Arbeitszeitvolumens soll erreicht werden über (1) Verlängerung der Schulpflicht, (2) Verringerung der Arbeitszeit, (3) Herabsetzung bzw. Flexibilisierung der Ruhestandsgrenze und (4) Aufspaltung des Arbeitsplatzes in 2 Teilzeitarbeitsplätze (job-sharing). Die Maßnahmen (1) und (4) sind bisher kaum oder nicht aus dem Beweggrund Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit ergriffen worden."

Suggested Citation

  • Werner, Heinz, 1978. "Maßnahmen zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit in ausgewählten Industrieländern," Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany], vol. 11(2), pages 216-228.
  • Handle: RePEc:iab:iabmit:v:11:i:2:p:216-228
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