Author
Listed:
- Fenger, Herbert
- Werner, Heinz
Abstract
"Obwohl die Industrialisierung der indischen Wirtschaft, absolut gesehen, bis in die jüngste Vergangenheit beachtliche Fortschritte gemacht hat, sind erst knapp 10 % der Beschäftigten (ca. 17 Millionen) im sogenannten organisierten Sektor tätig, d.h. in nicht-landwirtschaftlichen Betrieben mit mehr als 10 Beschäftigten. Angesichts dieser noch stark vorindustriell geprägten Beschäftigungsstruktur hat die Arbeitsmarktpolitik zunehmende Schwierigkeiten, für die jährlich 6-7 Millionen neu ins Erwerbsleben eintretenden Personen Arbeitsmöglichkeiten bereitzustellen. Dieser Überhang des Arbeitskräfteangebots betrifft nicht nur unqualifizierte Kräfte, sondern gerade auch die formal hochqualifizierten Absolventen von Fach- und Hochschulen, welche um die relativ wenigen anspruchsvollen Arbeitsplätze in den öffentlichen und privaten Betrieben des organisierten Sektors konkurrieren. Die Berufsbildungsprobleme in Indien sind zu sehen vor dem Hintergrund eines ingesamt noch äußerst niedrigen Bildungsstands der Masse der Bevölkerung, eines im Verhältnis dazu beachtlichen Anteils tertiärer schulischer Ausbildungen und einer fast völlig fehlenden Tradition formal organisierter, praktisch-beruflicher Ausbildungen, insbesondere solcher für gewerbliche Facharbeitertätigkeiten. Während die Zahl der Studierenden (higher education) bereits heute ca. 2 Millionen beträgt und rasch weiter ansteigt (das sind mehr als 3 % der gleichaltrigen Bevölkerung), stagniert die Zahl der Lehrlinge in den öffentlichen Ausbildungszentren und in Betrieben seit Jahren bei ca. 150.000. Als Lösungsmöglichkeiten dieser Probleme werden diskutiert Programme zur Verstärkung des beruflichenPraxisbezugs in sekundären und tertiären schulischen Ausbildungen (Vocationaisation), quantitative Ausweitung der betrieblichen Lehrlingsausbildung nach dem Apprenticeship Act, Einrichtung berufsqualifizierender Teilzeit- und Weiterbildungskurse für Erwachsene, Bemühungen um regionale Strukturförderung und Erhöhung der regionalen Mobilität der Erwerbstätigen sowie Forschungsprogramme zur stärkeren npassung der Ausbildungsinhalte an die tatsächlichen Qualifikationsanforderungen der Arbeitsplätze."
Suggested Citation
Fenger, Herbert & Werner, Heinz, 1972.
"Zur Beschäftigungs- und Ausbildungssituation in Indien. Ein statistischer Überblick mit besonderer Berücksichtigung der Arbeitskräfteprobleme auf der Facharbeiterebene,"
Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany], vol. 5(2), pages 162-187.
Handle:
RePEc:iab:iabmit:v:05:i:2:p:162-187
Download full text from publisher
Corrections
All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:iab:iabmit:v:05:i:2:p:162-187. See general information about how to correct material in RePEc.
If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.
We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .
If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.
For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: IAB, Geschäftsbereich Wissenschaftliche Fachinformation und Bibliothek (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/iabbbde.html .
Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through
the various RePEc services.