Deckungsanalysen der Ausbildungsordnungen von Ausbildungsberufen

"Es sollte festgestellt werden, ob und in welchem Umfang die derzeit anerkannten Ausbildungsberufe (betriebliche Ausbildungen auf der Ebene der Facharbeiter und Gehilfen) inhaltliche Deckungen aufweisen. Dazu wurde eine detaillierte Analyse der gueltigen Ausbildungsordnungen - Ausbildungsberufsbilder, Ausbildungsrahmenplaene, Pruefungsanforderungen - sowie der "Blaetter zur Berufskunde" durchgefuehrt. In den Ausbildungsordnungen werden ca. 10.000 unterscheidbare Ausbildungsinhalte und -ziele beschrieben. Die Verteilung dieser - zu 492 Ausbildungseinheiten zusammengefassten Elemente auf die 534 anerkannten Ausbildungsberufe wurde nach der Haeufigkeit ihres Vorkommens sowie nach ihrer Streuung ueber die Ausbildungsberufsgruppen berechnet. Durch Vergleich der in jedem Ausbildungsberuf enthaltenen Ausbildungseinheiten mit den Inhalten aller anderen Ausbildungsberufe wurden die jeweiligen Ueberdeckungen festgestellt und in Prozentwerten ausgedrueckt. Fuer diese Berechnungen wurden nur die 102 wichtigsten, h.h. mit mehr als 1000 Auszubildenden besetzten Berufe beruecksichtigt. 16 Ausbildungsberufe wiesen Deckungsgrade von mehr als 80 % mit einem oder mehreren anderen Ausbildungsberufen auf. 45 Ausbildungsberufe deckten sich mit anderen zu mehr als 60 % (aber weniger als 80 % ). Bei 39 Ausbildungsberufen wurden Deckungsgrade von mehr als 40 % (aber weniger als 60 %) festgestellt. Nur 2 Ausbildungsberufe wiesen Deckungsgrade von weniger als 40 % auf. Bei der Interpretation der Untersuchungsergebnisse und ihrer Verwendung in bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Konzeptionen ist einschraenkend zu beruecksichtigen, dass das zugrunde gelegte Material erhebliche Maengel aufweist, die in der Untersuchung ebenfalls herausgestellt wurden: Die Ausbildungsordnungen sind nur fuer 47 % der anerkannten Ausbildungsberufe vollstaendig vorhanden. 43 % der Ausbildungsordnungen sind aelter als 25 Jahre. Ausserdem ist die Mehrzahl der Ausbildungsordnungen inhaltsarm und uneinheitlich im Begriffsgebrauch, so dass auf die tatsaechlich ausgeuebte Ausbildungspraxis von der hier vorgelegten Untersuchung der Ausbildungsnormen nicht unbedingt geschlossen werden kann."