IDEAS home Printed from https://ideas.repec.org/a/clr/wugarc/y2011v37i1p95.html
   My bibliography  Save this article

Angestellte und Tertiärisierung in Österreich 1910-51

Author

Listed:
  • Michael Mesch
  • Andreas Weigl

Abstract

Von 1910 bis 1951 verdreifachte sich die Zahl der Angestellten und Beamten in Österreich nahezu, nämlich von 230.000 auf 660.000. Der Anteil der Angestellten und Beamten an der Gesamtzahl der Erwerbspersonen erhöhte sich währenddessen von 7% auf fast 20%, in der Dienstleistungsmetropole Wien von 14% auf 36%. Ausschlaggebend für den starken Anstieg der Angestellten- und Beamtenquote zwischen 1910 und 1951 waren institutionelle Effekte. Von allen institutionellen Regelungen (Gesetzen, Kollektivverträgen usw.), welche die Zahl der Erwerbspersonen im Angestellten- bzw. Beamtenstatus beeinflussten, war das Angestelltengesetz von 1921 die mit Abstand bedeutendste, bewirkte dieses Gesetz doch eine erhebliche Vergrößerung des Kreises der Berufstätigen mit Angestelltenstatus. Ein zweiter, wenngleich deutlich weniger wichtiger positiver institutioneller Einflussfaktor war die Verbeamtung in öffentlichen Unternehmen nach 1945. Branchenstruktureffekte leisteten keinerlei Beitrag zur festgestellten Zunahme der Angestellten- und Beamtenquote. Der Anteil des tertiären Sektors an der Gesamtzahl der Erwerbspersonen blieb während des Beobachtungszeitraums im Großen und Ganzen unverändert, schwankte in Österreich um die 30%-Marke und in Wien um die 75%-Marke. Bezüglich des möglichen Einflusses von Berufsstruktureffekten lässt sich feststellen, dass dieser zwischen 1934 und 1951 nicht zum Anstieg der Angestellten- und Beamtenquote beitrug. 1934 belief sich der Anteil der Erwerbspersonen, die in Dienstleistungsberufen tätig waren, auf etwa 37%. 1951 betrug die entsprechende Quote 35%. Die berufliche Tertiärisierung übertraf in beiden Stichjahren die sektorale also um etwa 5 Prozentpunkte. Dass im Bereich der großen Industrieunternehmen der Anteil der Beschäftigten in Dienstleistungsberufen in den 1920er-Jahren zunahm, kann begründet vermutet werden. In welchem Maße die innere Tertiärisierung der Sachgüterproduktion insgesamt im Jahrzehnt vor 1934 voranschritt, bleibt allerdings ungewiss.

Suggested Citation

  • Michael Mesch & Andreas Weigl, 2011. "Angestellte und Tertiärisierung in Österreich 1910-51," Wirtschaft und Gesellschaft - WuG, Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik, vol. 37(1), pages 95-138.
  • Handle: RePEc:clr:wugarc:y:2011v:37i:1p:95
    as

    Download full text from publisher

    File URL: https://emedien.arbeiterkammer.at/viewer/pdf/AC08890876_2011_001/wug_2011_37_1_0095.pdf
    File Function: PDF-file of article
    Download Restriction: no
    ---><---

    More about this item

    Statistics

    Access and download statistics

    Corrections

    All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:clr:wugarc:y:2011v:37i:1p:95. See general information about how to correct material in RePEc.

    If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.

    We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .

    If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.

    For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: Michael Birkner (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/awakwat.html .

    Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through the various RePEc services.

    IDEAS is a RePEc service. RePEc uses bibliographic data supplied by the respective publishers.