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- Timo Wollmershäuser
- Stefan Ederer
- Maximilian Fell
- Friederike Fourné
- Emilie Höslinger
- Felicitas Koch
- Max Lay
- Robert Lehmann
- Sebastian Link
- Moritz Schasching
- Stefan Schiman-Vukan
- Tiphaine Wibault
- Gerome Wolf
- Lara Zarges
- Emilie Antonia Höslinger
Abstract
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel, der durch Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografische Veränderungen und geopolitische Umbrüche geprägt ist. Im internationalen Vergleich gelingt es ihr nur langsam und kostspielig, sich durch Innovationen und neue Geschäftsmodelle anzupassen. Deutschland spürt den Strukturwandel besonders intensiv, da das vorwiegend betroffene Verarbeitende Gewerbe eine große gesamtwirtschaftliche Bedeutung hat und der demografische Wandel besonders ausgeprägt ist. Zusätzlich werden Produktionsprozesse im Allgemeinen und Gründungsprozesse im Besonderen hierzulande strukturell durch bürokratische und infrastrukturelle Hürden behindert. Aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive schlägt sich der Strukturwandel sowohl in einer Verlangsamung der Potenzialwachstumsrate in den kommenden Jahren als auch in einer Abwärtsrevision des Produktionspotenzials für die vergangenen Jahre nieder. Dadurch haben sich die Erholungsspielräume deutlich reduziert. Die bisherigen wirtschaftspolitischen Weichenstellungen werden der deutschen Wirtschaft voraussichtlich nur einen kurzfristigen konjunkturellen Schub, aber keine Impulse für ein höheres Produktionspotenzial oder eine Beschleunigung des Potenzialwachstums verleihen. Hierfür wären Maßnahmen erforderlich, die das Arbeitsangebot über zusätzliche Anreize zur Ausweitung der Arbeitszeit oder der Teilhabe am Arbeitsmarkt stärken bzw. die Produktivität über eine durchgreifende Digitalisierung und Vereinfachung des Staatswesens steigern. Insgesamt wird das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr nur um 0,1% zunehmen. In den kommenden beiden Jahren beschleunigt sich der Anstieg auf 0,8 bzw. 1,1%. Gegenüber der ifo Konjunkturprognose vom Herbst 2025 wurden die Wachstumsraten somit für das laufende Jahr um 0,1 Prozentpunkte und für die kommenden beiden Jahre um jeweils 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Zu dieser Revision hat maßgeblich eine Neueinschätzung des Produktionspotenzials beigetragen.
Suggested Citation
Timo Wollmershäuser & Stefan Ederer & Maximilian Fell & Friederike Fourné & Emilie Höslinger & Felicitas Koch & Max Lay & Robert Lehmann & Sebastian Link & Moritz Schasching & Stefan Schiman-Vukan & T, 2025.
"ifo Konjunkturprognose Winter 2025: Der Strukturwandel hat Deutschland fest im Griff,"
ifo Schnelldienst Digital, ifo Institute - Leibniz Institute for Economic Research at the University of Munich, vol. 6(24), pages 01-84, December.
Handle:
RePEc:ces:ifosdd:v:6:y:2025:i:24:p:01-84
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