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Lohneinbußen durch geburtsbedingte Erwerbsunterbrechungen: fertilitätstheoretische Einordnung, Quantifizierung auf Basis von SOEP-Daten und familienpolitische Implikationen

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  • Christina Boll

Abstract

Die hier referierte Untersuchung hat zum Ziel, die Auswirkungen von Erwerbsunterbrechungen von Frauen im Zusammenhang mit der Geburt ihres ersten Kindes auf die Lohnentwicklung der Frau in ihrem weiteren Erwerbsverlauf zu berechnen. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen sowohl ein Erklärungsbeitrag zum Fertilitätsverhalten deutscher Frauen geleistet als auch Ansatzpunkte für familienpolitische Instrumente aufgezeigt werden, die geburtsbedingten Lohneinbußen zu vermindern. Der - zumindest für Westdeutschland auf Grund der "mageren" institutionellen Kinderbetreuungsinfrastruktur in den ersten drei Lebensjahren noch immer enge - Zusammenhang zwischen Arbeitsangebots- und Fertilitätsentscheidungen lässt Rückschlüsse auf die Opportunitätskosten von Kindern zu: Entgangene Lohneinkommen sind ein Teil des Kinderpreises, den Frauen zahlen, wenn sie - betreuungsbedingt - zumindest befristet aus dem Erwerbsleben aussteigen. Betrachtet man Kinder als normales Gut, wird die Nachfrage nach Kindern daher nicht nur einkommensseitig, sondern auch über den Substitutionseffekt dieses Schattenpreises beeinflusst, wobei zwischen dem unmittelbaren Lohnausfall während der Erwerbsunterbrechung einerseits und den mittelbaren Lohneinbußen, die sich auf Grund der Humankapitaleffekte der Unterbrechung ergeben, andererseits unterschieden werden muss. Dem Paper wird eine Zusammenfassung vorangestellt. Der sich daran anschließende Aufbau ist wie folgt: In Abschnitt I werden im Kontext dynamischer Fertilitätsmodelle die von Lohneinbußen ausgehenden Vorzieh- bzw. Aufschiebungseffekte der Geburtenentscheidung umrissen. Im Zusammenhang mit den Timing-Effekten der übrigen Kindernachfrage-Determinanten erscheint es theoretisch möglich, dass das Elterngeld in seiner jetzigen Form - entgegen der politischen Absicht - Anreize zu einer weiteren zeitlichen Verzögerung von Geburtenentscheidungen bietet. Zusätzlich wird die erwerbsbiografisch bedingte Bruttolohnentwicklung der Mutter auch in den Kontext von Bargaining-Modellen gestellt, die die Frage des "Ob" der Geburt und des damit einhergehenden asymmetrischen Spezialisierungsrisikos der Frau thematisieren, wobei nicht die Summe barwertiger Lohnverluste, sondern der sich im aktuell erzielbaren Marktlohnsatz spiegelnde Drohpunkt aus individueller Sicht Nutzen bestimmend sowohl inner- als auch außerhalb der Partnerschaft und damit für die Zeitallokationsentscheidung der Frau relevant ist.

Suggested Citation

  • Christina Boll, 2009. "Lohneinbußen durch geburtsbedingte Erwerbsunterbrechungen: fertilitätstheoretische Einordnung, Quantifizierung auf Basis von SOEP-Daten und familienpolitische Implikationen," SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data Research 160, DIW Berlin, The German Socio-Economic Panel (SOEP).
  • Handle: RePEc:diw:diwsop:diw_sp160
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