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Ungleichheits- und Gerechtigkeitsorientierungen in modernen Wohlfahrtsstaaten: Ein Vergleich der Länder Schweden, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland

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  • Mau, Steffen

Abstract

Bei dem vorliegenden Paper handelt es sich um die leicht gekürzte Version meiner am Institut für Soziologie der FU Berlin eingereichten Diplomarbeit. Darin werden in einer vergleichenden Perspektive die Ungleichheits- und Gerechtigkeitsvorstellungen der Bevölkerungen in den Wohlfahrtsstaaten Schweden, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland untersucht. Die von Esping-Andersen explizierte Typologie westlicher Wohlfahrtsstaaten bildet dabei den Interpretationsrahmen, der systematische Unterschiede in den sozialstaatlichen Arrangements und den ihnen zugrunde liegenden Verteilungs- und Gerechtigkeitsprinzipien abbildet. Durch eine historisch angelegte Betrachtung werden die politischen Traditionen und gesellschaftlichen Leitbilder herausgearbeitet. Danach erfolgt eine vergleichende Darstellung der objektiven Strukturen sozialer Ungleichheit, die die Objekte der Kognition und Evaluation darstellen. In Korrespondenz mit den institutionellen Settings lassen sich distinkte Einstellungsprofile der Bevölkerungen abbilden. Dabei zeigt sich, daß die meritokratische Orientierung in Großbritannien am stärksten ist. Die Schweden vertreten eher egalitäre Positionen, wobei allerdings auf der Basis geringerer Ungleichheit die kritischen Einstellungen zur sozialen Ungleichheit schwächer sind als in den anderen Ländern. Gleichzeitig betonen die schwedischen Bürger die positiven Funktionen von Ungleichheit verhältnismäßig stark. Im Vergleich zu Schweden und Großbritannien weist die westdeutsche Bevölkerung der Herrschaftsfunktion von sozialer Ungleichheit größere Bedeutung zu. In der Perzeption von sozialer Aufstiegsmobilität sind die Leistungskriterien vergleichsweise schwach besetzt und die Bedeutung von sozialer Herkunft sowie von Beziehungsnetzwerken werden von der Bevölkerung als bedeutsame Aufstiegsfaktoren angenommen. Die ostdeutsche Bevölkerung repräsentiert einen Extremfall. Ungleichheit wird extrem kritisch gesehen und der Staat soll demzufolge eine umfassende Korrektur markterzeugter Ungleichheit vornehmen. In einem weiteren Schritt werden die Binnendifferenzierungen der Einstellungen innerhalb der einzelnen Länder untersucht und vergleichend dargestellt. Im Vergleich zu den länderspezifischen kulturellen Prägungen sind die sozialstrukturellen Differenzierungen eher schwach. Dennoch zeigt sich, daß insbesondere in Schweden und Großbritannien deutliche Einstellungsunterschiede zwischen sozialstrukturellen Gruppen aufzufinden sind. Die getrennte Betrachtung von Ost- und Westdeutschland zeigt starke Mentalitätsunterschiede, aber eine geringe Differenzierung innerhalb der beiden Landesteile. In dem abschließenden Kapitel werden die empirischen Ergebnisse in den Kontext der Diskussion um den wohlfahrtsstaatlichen Umbau gestellt.

Suggested Citation

  • Mau, Steffen, 1997. "Ungleichheits- und Gerechtigkeitsorientierungen in modernen Wohlfahrtsstaaten: Ein Vergleich der Länder Schweden, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland," Discussion Papers, Research Unit: Social Structure and Social Reporting FS III 97-401, WZB Berlin Social Science Center.
  • Handle: RePEc:zbw:wzbssr:fsiii97401
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    Cited by:

    1. Oehr, Tim-Frederik & Zimmermann, Jochen, 2012. "Accounting and the welfare state: The missing link," CRITICAL PERSPECTIVES ON ACCOUNTING, Elsevier, vol. 23(2), pages 134-152.

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