IDEAS home Printed from https://ideas.repec.org/p/zbw/wikdps/466.html
   My bibliography  Save this paper

Verbundproduktion im Zustellmarkt: Briefnetze mit Paketen oder Paketnetze mit Briefen?

Author

Listed:
  • Niederprüm, Antonia

Abstract

Die Postmärkte befinden sich national und international in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die Digitalisierung verändert die Kommunikationsformen zwischen Verbrauchern, Unternehmen und staatlichen Institutionen. Ebenso hat sich das Angebot an Werbemedien durch die Digitalisierung massiv erweitert, und den Wettbewerb um Werbebudgets zu Lasten der Printmedien und der adressierten Werbepost verschärft. In der Folge fallen seit Jahren die Briefmengen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Gleichzeitig führt der stark wachsende Onlinehandel zu einer Zunahme im Versand von Waren und Gütern an Verbraucher. In den letzten fünf Jahren haben sich die ausgewählten Postunternehmen (Deutsche Post DHL, Österreichische Post, La Poste, PostNL, Royal Mail sowie PostNord mit den Tochterunternehmen Post Danmark und der schwedischen Posten) mehrheitlich für ähnliche Strategien im Umgang mit den divergierenden Nachfrageentwicklungen bei Briefpost und Warensendungen (kleinformatige Warenpost und Pakete) entschieden. Alle haben Sortier- und Zustellkapazitäten für Warensendungen ausgebaut und in die Modernisierung und Optimierung der Prozesse investiert. Fast alle Unternehmen setzen auf eine flächendeckende Verbundzustellung von Brief- und Warenpost. Hingegen setzen mit Ausnahme von Royal Mail alle Postunternehmen auf getrennte Sortierzentren für Briefpost und Paketsendungen. Die Mehrheit der Postunternehmen stellt aktuell Brief-/Warenpost und Paketsendungen außerhalb von Ballungsräumen im Verbund zu. Dabei dienen die Zustellbasen als Konsolidierungspunkte und werden, wie beispielsweise von der Deutschen Post, zu diesem Zweck weiter ausgebaut. Insgesamt streben die Postunternehmen an, die Vorteile eines bestehenden, flächendeckenden Briefzustellnetzes auch für die Zustellung von Warensendungen zu nutzen und aufgrund des Briefmengenrückgangs frei werdende Zustellkapazitäten zu nutzen. Darüber hinaus versuchen die Postunternehmen besonders die letzte Meile flexibler und für Briefpost- und Warensendungen durchlässiger zu organisieren, um besser den erheblichen Nachfrageschwankungen im Warenversand begegnen zu können. Für die kommenden fünf Jahre erwarten wir, dass die Deutsche Post weiterhin auf die gemeinsame Nutzung der Brieflogistik für die Zustellung von Briefpost, Warenpost und, im ländlichen Raum, Pakete setzen wird. Diese Strategie unterstützt tendenziell ein hohes Qualitätsniveau im Universaldienst, besonders im ländlichen Raum, verglichen mit einer Situation ohne Verbundzustellung. Dennoch kann es aufgrund der erheblichen Nachfrageschwankungen in der Zustellung von Warensendungen zu temporären Qualitätsverschlechterungen bei der Briefpost kommen. Um diesen zu begegnen, sollte das Qualitätsmonitoring der Bundesnetzagentur weiterentwickelt werden und um die Transparenz zu erhöhen und auf diese Weise zu gewährleisten, dass es zu keiner systematischen Benachteiligung bestimmter Sendungstypen oder Kundengruppen im Universaldienst kommt.

Suggested Citation

  • Niederprüm, Antonia, 2020. "Verbundproduktion im Zustellmarkt: Briefnetze mit Paketen oder Paketnetze mit Briefen?," WIK Discussion Papers 466, WIK Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH.
  • Handle: RePEc:zbw:wikdps:466
    as

    Download full text from publisher

    File URL: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/228679/1/1743170971.pdf
    Download Restriction: no
    ---><---

    More about this item

    NEP fields

    This paper has been announced in the following NEP Reports:

    Statistics

    Access and download statistics

    Corrections

    All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:wikdps:466. See general information about how to correct material in RePEc.

    If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.

    We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .

    If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.

    For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://www.wik.org/ .

    Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through the various RePEc services.

    IDEAS is a RePEc service. RePEc uses bibliographic data supplied by the respective publishers.