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Weltkonjunktur und deutsche Konjunktur im Winter 2010

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  • Boysen-Hogrefe, Jens
  • Gern, Klaus-Jürgen
  • Jannsen, Nils
  • van Roye, Björn
  • Scheide, Joachim
  • Boss, Alfred
  • Groll, Dominik
  • Kooths, Stefan

Abstract

[Weltkonjunktur schwächt sich ab] Die Weltwirtschaft ist nach der Phase des "Bounce Back" von der Großen Rezession in eine Phase moderater Expansion eingetreten, die voraussichtlich bis weit in das kommende Jahr hinein anhalten wird. Mehr und mehr machen sich Bremsfaktoren bemerkbar, die einer weiteren raschen weltwirtschaftlichen Expansion entgegenstehen. Neben der Finanzpolitik, die in einer zunehmenden Zahl von Ländern zum Teil sehr deutlich gestrafft wird, sind dies vor allem Konsolidierungsprozesse im privaten Sektor, die die Kreditausweitung in vielen Industrieländern behindern. Wir erwarten, dass die Weltproduktion nach einem kräftigen Anstieg um 4,8 Prozent in diesem Jahr im kommenden Jahr nur noch um 3,6 Prozent zunimmt; damit haben wir unsere Prognose vom September kaum revidiert. Für 2012 ist zwar eine Beschleunigung des Produktionsanstiegs zu erwarten, weil die bremsenden Faktoren allmählich an Wirkung verlieren werden. Im Jahresdurchschnitt dürfte sich aber eine nur wenig höhere Zuwachsrate der globalen Produktion ergeben. Bei dem anhaltend moderaten Produktionsanstieg wird sich die Arbeitslosigkeit in den Industrieländern nur wenig zurückbilden. Gleichzeitig bleibt der Inflationsdruck voraussichtlich gering. - [Deutschland: Aufschwung verlangsamt sich - Schuldenkrise bleibt ein Risiko] Die konjunkturelle Erholung in Deutschland ist auch am Ende des Jahres 2010 noch sehr dynamisch. Insgesamt erwarten wir einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung von 3,7 Prozent. Zwar bleibt die Entwicklung in den beiden Folgejahren aufwärts gerichtet, doch verliert die Expansion zunächst deutlich an Schwung. Grund hierfür ist eine Eintrübung der Exportkonjunktur, die dem Produktionsanstieg im Inland zunächst einen spürbaren Dämpfer versetzen dürfte. Die Binnennachfrage zeigt sich demgegenüber weiterhin robust, ihr Zuwachs ist aber nicht stark genug, um das gegenwärtige Aufschwungstempo zu halten. Für das kommende Jahr rechnen wir mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 2,3 Prozent; 2012 dürften es 1,3 Prozent sein. Die niedrige jahresdurchschnittliche Zuwachsrate verdeckt allerdings, dass die Konjunktur im Verlauf des Jahres 2012 wieder an Fahrt gewinnt. Bei steigender Beschäftigung geht die Arbeitslosigkeit bis zum Ende des Jahres 2012 bis auf 2,7 Millionen weiter deutlich zurück. Bei steigender Kapazitätsauslastung sowie allmählich anziehenden Lohnstückkosten nimmt auch der Preisauftrieb zu. Die Inflationsrate steigt von 1,1 Prozent in diesem Jahr auf 1,6 Prozent (2011) und 2 Prozent (2012). Ein Risiko für die Prognose ist, dass sich das bislang sehr günstige monetäre Umfeld infolge einer Ausweitung der Schuldenkrise in einigen europäischen Ländern abrupt eintrübt. Dieses Konjunkturrisiko wiegt für Deutschland stärker als das eines höheren Nachfrageausfalls, der im Falle eines strikteren Konsolidierungskurses in den betroffenen Ländern zu erwarten wäre.

Suggested Citation

  • Boysen-Hogrefe, Jens & Gern, Klaus-Jürgen & Jannsen, Nils & van Roye, Björn & Scheide, Joachim & Boss, Alfred & Groll, Dominik & Kooths, Stefan, 2010. "Weltkonjunktur und deutsche Konjunktur im Winter 2010," Kiel Discussion Papers 486/487, Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel).
  • Handle: RePEc:zbw:ifwkdp:486-487
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