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Zur währungspolitischen Lage im August 1971

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  • Giersch, Herbert

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Nach der Lösung des Dollars vom Gold und der Einführung steuerlicher Importhemmnisse in den USA besteht die Gefahr, daß übertriebene Reaktionen und nationalegoistische Verhaltensweisen dem Welthandel und der internationalen Arbeitsteilung mehr Schaden zufügen als die amerikanischen Maßnahmen selbst. Die Partnerländer der USA sollten in der Importsteuer vor allem eine partielle Ersatzabwertung sehen, und sie sollten dadurch, daß sie den Dollar neu bewerten, dafür sorgen, daß eine valutarische Dollarabwertung an die Stelle der handelspolitischen treten kann. Die Krise bietet den Ansatzpunkt für eine Reform des internationalen Währungssystems in Richtung auf eine größere Flexibilität. Die Vereinigten Staaten sollten sich verpflichten, die protektionistischen Maßnahmen nicht auf Exporte aus jenen Ländern anzuwenden, die ihren Wechselkurs freigegeben haben. Danach käme es darauf an, Regeln zu vereinbaren, die eine „beggar-my-neighbour-policy" ausschließen. Die amerikanischen Maßnahmen verschärfen den Wettbewerb für die deutschen Unternehmen. Vom Ziel der Geldwertstabilität her gesehen ist das zu begrüßen. Die vielfach befürchteten Wirkungen auf Absatz und Beschäftigung brauchen nicht einzutreten, wenn man in den auslandsabhängigen Branchen auf die „amerikanische Herausforderung" unternehmerisch reagiert und den veränderten Bedingungen lohnpolitisch Rechnung trägt. Im übrigen: Wenn sich als Folge der getroffenen Maßnahmen die amerikanische Binnenkonjunktur beschleunigt belebt, kommt dies der Nachfrage auch nach deutschen Erzeugnissen zu Gute, selbst wenn sich der Importanteil auf einigen Märkten etwas zurückbilden sollte. Je mehr Länder die Bewertung des Dollars dem Markt überlassen, um so mehr verringert sich die Anpassungslast für die deutschen Unternehmen. Auch Japan wird eine Wechselkursanpassung kaum vermeiden können; sonst wird sich der japanische Wettbewerbsvorsprung durch eine kräftige Anpassungsinflation vermindern. Wenn es bei beweglicheren Wechselkursen in Zukunft keine Tendenz zur Unterbewertung der D-Mark mehr gibt, wird die westdeutsche Industrie weniger stark wachsen als bisher und, statt ausländische Arbeitskräfte anzuwerben, vermehrt Auslandsinvestitionen vamgilBTien.

Suggested Citation

  • Giersch, Herbert, 1971. "Zur währungspolitischen Lage im August 1971," Kiel Discussion Papers 12, Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel).
  • Handle: RePEc:zbw:ifwkdp:12
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