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Anerkennung ausländischer Qualifikationen im Land Bremen: Eine Bestandsaufnahme im Jahr 2017

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  • Böhme, René
  • Heibült, Jessica

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Deutschland ist ein Einwanderungsland und die Einwanderung schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. So hat sich der Ausländeranteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SVB) am Arbeitsort Deutschland zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2016 von 6,8 auf 10 Prozent erhöht. Die Zahl ausländischer SVB stieg dabei in den vergangenen 16 Jahren um ca. 65 Prozent von etwa 1,9 Mio. auf über 3,1 Mio. Menschen, während die Gesamtzahl der SVB lediglich um 12,7 Prozent wuchs. Die Beschäftigungsdynamik von Ausländern und Ausländerinnen hat insbesondere seit 2011 erheblich zugenommen. So machten Ausländerinnen und Ausländer im Jahr 2016 etwa die Hälfte aller Zuwächse bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland aus. Dabei ist festzustellen, dass sich die Qualifikationsstruktur von Neuzuwanderern und Neuzuwanderinnen in den 2000er-Jahren deutlich verbessert hat. Mit der wachsenden Bedeutung von Ausländern und Ausländerinnen am deutschen Arbeitsmarkt gewinnt auch das Thema Anerkennung von ausländischen Qualifikationen an Bedeutung. Hierzu haben Bund und Länder mit ihren jeweiligen Anerkennungsgesetzen die rechtlichen Grundlagen geschaffen, um es Fachkräften aus dem Ausland zu erleichtern, ihre berufliche Qualifikation auf dem deutschen Arbeitsmarkt einzusetzen. So haben ausländische Fachkräfte nun einen Anspruch darauf, dass eine berufsspezifische zuständige Stelle die Gleichwertigkeit des Abschlusses prüft und hierbei die vorhandene Berufserfahrung mit einbezieht. Mit dem Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" wurde eine passende Infrastruktur zur Unterstützung des Anerkennungsprozesses aufgebaut. [...] Die Ergebnisse zeigen, dass auch im Land Bremen die Nachfrage nach Anerkennungsanträgen stetig gewachsen ist, die Anfragen sich allerdings auf wenige Berufsgruppen fokussieren (Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Gesundheitsfachberufe und Ärzte bzw. Ärztinnen sowie Ingenieure und Ingenieurinnen). Gleichzeitig wird in der Online-Umfrage deutlich, dass die zuständigen Stellen bisher sehr unterschiedlich auf die Herausforderungen der Anerkennungsverfahren vorbereitet sind. Das bestätigen auch die berufsgruppenspezifischen Analysen. Insgesamt betrachtet zeigt sich übergreifender Handlungsbedarf in zahlreichen Dimensionen: Das betrifft beispielsweise die Erstellung von Durchführungsverordnungen und Handlungsanweisungen, die Vereinheitlichung der Sprachanforderungen und das Vorhalten ausreichender fachsprachlicher Angebote. Die Ergebnisse zeigen ferner, dass in vielen zuständigen Stellen eine Erhöhung der Personalressourcen sowie deren Verstetigung in Anbetracht der wach-senden Anforderungen (z. B. Zunahme der Verfahren, Erfordernis der Vernetzung untereinander und die Implementation sonstiger Verfahren bei unvollständigen Dokumenten) erforderlich sind. Zudem erscheint es notwendig, durchgehend auch Teilanerkennungen zu ermöglichen und darauf aufbauende Anpassungsqualifizierungen vorzu-halten. Zur Steuerung der Anerkennungspraxis ist dabei eine Landesanerkennungsstatistik sinnvoll.

Suggested Citation

  • Böhme, René & Heibült, Jessica, 2017. "Anerkennung ausländischer Qualifikationen im Land Bremen: Eine Bestandsaufnahme im Jahr 2017," Reihe Arbeit und Wirtschaft in Bremen 21, Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW), Universität Bremen und Arbeit­nehmer­kammer Bremen.
  • Handle: RePEc:zbw:iawraw:21
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    1. Geis, Wido & Nintcheu, J. Michaelle & Vogel, Sandra, 2016. "Fachkräfte für Deutschland: Potenziale einer gesteuerten Zuwanderung," IW-Analysen, Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute, volume 105, number 105.
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    1. Hinte, Holger & Rinne, Ulf, 2017. "Fachkräfte gewinnen - Konzept für eine aktive deutsche Zuwanderungspolitik," IZA Research Reports 77, Institute of Labor Economics (IZA).

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