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Entwicklung der Fachausbildung in der Feinkeramik

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  • Reh, Hubertus

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Einführend wird eine Übersicht über die Situation aller deutschen Keramikbranchen gegeben, wobei die Feinkeramik in die vier Branchen Fliesen, Geschirr und Sanitärkeramik untergliedert wird. Umsätze, die Zahl der Betriebsstätten, die Zahl der Mitarbeiter und die Pro-Kopf-Umsätze werden für die Jahre von 2002 bis 2007/8 gegeben und zeigen auch inflationsbereinigt erfreuliche Anstiege. Um Weltmaßstab ist allerdings der Anteil der deutschen Produktion noch weiter zurückgegangen - mit Ausnahme der Technischen Keramik hat Asien mit China an der Spitze die Führung ausgebaut.Anschließend werden der bundesweite Arbeitsmarkt und dessen Beeinflussung durch die sich verändernde demografische Entwicklung betrachtet. Die niedrige Geburtenrate und die steigende Lebenserwartung verringern die Prozentzahl der potenziell arbeitstätigen Altersgruppe zwischen 20 und über 64 Jahren von derzeit 36 auf nur noch 11 %. Positiv ist, dass sich der Anteil der von der Arbeitsagentur unter dem Titel 'Keramiker/innen' erfassten Personen mit Lehrabschluss auf über 50 % erhöhte. Nicht zu übersehen ist aber auch hier das stetig zunehmende Durchschnittsalter der Belegschaften. Im September 2008 hatte sich die Zahl der Arbeitslosen stark verringert.Im Teil über die Ausbildung der Fachkräfte wird ausführlich auf den Trend der Feinkeramikbetriebe zu den verstärkt gefragten Berufsbildern technischer Art (Elektrik, Elektronik, Mechanik) berichtet. Auch wird auf die verstärkt notwendige Beachtung einer vorausschauenden Personalpolitik hingewiesen. Denn die Zahl der Schulabgänger wird sich in den nächsten 10 Jahren um 20 % verringern - und alle Firmen, nicht nur die aus der Keramik, benötigen aufgrund zunehmender Automatisierung zusätzliche Fachkräfte.Die Befragung ergab eine leicht steigende Auslastung der sieben Berufsschulen, die sich inzwischen auf sechs verringert haben. Von 2005 bis 2008 bestanden im Schnitt 155 frisch ausgebildete Azubis die Prüfungen zu einem der vier Industriekeramikberufe bzw. zum Stoffprüfer. Dies ist eine Fortsetzung des seit 2000 stetig zu registrierenden Zuwachses, der aber noch nicht ausreichend ist. Das nach wie vor wenig positive Image der Keramikberufe sollte durch geeignete Werbemaßnahmen verbessert werden. Da auch vermehrt Keramiktechniker/innen benötigt werden - die sich sehr oft aus Facharbeitern rekrutieren -, wurde auch deren Ausbildungssituation erfragt: Sie weist erfreulicherweise steigende Zugangszahlen auf. Auch die beiden Fachhochschulen konnten in den vergangenen Jahren deutlich gesteigerte Zugänge melden.Die Befragung der Produzenten wurde diesmal bewusst nach Silicatkeramik (Fliesen, Geschirr- und Sanitärkeramik) und Technischer Keramik unterschieden. Dabei traten erwartungsgemäß deutliche Unterschiede bei den gesuchten Berufsbildern auf. Insgesamt wurden von 2005 bis 2008 von allen Feinkeramikbetrieben 36 Keramik-Facharbeiter und 68 Mechatroniker, Elektroniker usw. ausgebildet. Die Institute legten den Schwerpunkt auf Stoffprüfer. Für die Jahre bis 2011 wurden von den befragten Firmen immerhin 172 Keramikfachkräfte sowie weitere 214 Zugänge mit Ausbildung in den technischen Berufen vorgemeldet.Die Hochrechnung auf die Gesamtkeramik, also auch unter Einbezug der Grobkeramik und von Feuerfest, wird auf 210 Keramik-Facharbeiter/innen geschätzt. Dies würde bei den Abgangszahlen der Berufsschulen eine 'Unterdeckung' von 26 % ergeben. Bei der letzten Umfrage 2006 lag diese Zahl noch bei 35 %.Abschließend wird darauf hingewiesen, dass bei der sich abzeichnenden Arbeitsmarkt-Verschlechterung der Fortbildung im eigenen Unternehmen große Bedeutung zukommen wird. Lebenslanges Lernen wird allein schon zur Bedienung der immer komplexer gestalteten Fertigungsanlagen erforderlich sein.

Suggested Citation

  • Reh, Hubertus, 2009. "Entwicklung der Fachausbildung in der Feinkeramik," Arbeitspapiere 180, Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf.
  • Handle: RePEc:zbw:hbsarb:180
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