IDEAS home Printed from https://ideas.repec.org/p/zbw/dieaus/52000.html
   My bibliography  Save this paper

Die zentralen Aufgaben des IWF - Leitlinien für ein Reformprogramm

Author

Listed:
  • Radke, Detlef

Abstract

Angesichts der dominierenden Stellung der USA, der Europäischen Währungsunion sowie Japans im Weltwährungssystem werden auch künftig alle wichtigen währungspolitischen Entscheidungen im Rahmen der G 7 getroffen werden. Der IWF wird sich auf absehbare Zeit mit einer Rolle begnügen müssen, die im wesentlichen die finanz- und währungspolitische Stabilisierung der Entwicklungs- und Schwellenländer, insbesondere der emerging economies zum Ziele hat. Vier Aufgabenfelder prägen sein Profil: Währungspolitisches Forum: Unbeschadet der besonderen Rolle der G 7 sollte der IWF zu dem zentralen Weltwährungsforum ausgebaut werden. Nur bei einer angemessenen Beteiligung der Schwellen- und Entwicklungsländer an der Reform der internationalen Finanzarchitektur kann der IWF seinem Anspruch auf Universalität gerecht werden. Vor diesem Hintergrund konterkariert die im Herbst 1999 erfolgte Gründung der G 20, in der lediglich die wichtigen Industrie- und Schwellenländer vertreten sind, die beabsichtigte Aufwertung des Internationalen Finanz- und Währungsausschusses des IWF. Die wirtschafts- und währungspolitische Beratung der Mitgliedsländer wird auch künftig zu den Hauptaufgaben des IWF gehören. Sie ist der wichtigste Beitrag des IWF zur Krisenprävention. Dem IWF sollte das Mandat einer „erweiterten Informationspolitik“ erteilt werden, welches ihm in Einzelfällen erlaubt, die Öffentlichkeit über kritische Entwicklungen in einem Land zu informieren bzw. sogar zu warnen, wenn erkennbar wird, daß die jeweilige Regierung nicht willens ist, gravierenden Fehlentwicklungen im eigenen Land entgegenzutreten. Die Wirtschaftspolitik des betreffenden Landes könnte damit stärker über die Märkte diszipliniert werden. Die Finanzierungsfazilitäten stellen das wichtigste Instrument des IWF beim Management von Finanz- und Währungskrisen dar. Allerdings handelt es sich dabei um ein höchst unübersichtliches, bürokratisches System von Regelungen, dem im Laufe der Zeit auch die innere Logik abhanden gekommen ist. Mit Ausnahme der bestehenden Kreditfazilitäten sowie einer neuen Krisenfazilität, die alle Krisenfälle einschließt, sollten alle anderen Fazilitäten ersatzlos gestrichen werden. Dies gilt auch für die Armuts- und Wachstumsfazilität. Die Kreditfazilitäten müßten in ihrem Umfang entsprechend erweitert und die Laufzeiten der Kredite nach Art und Größe der Zahlungsbilanzprobleme flexibel gestaltet werden. Der IWF sollte seine Service-Funktionen, die er zum Teil bereits heute wahrnimmt, stärker ausbauen. Hierzu zählen u.a. die Erarbeitung von Statistiken, die Durchführung von Analysen und Begutachtungen, die Technische Zusammenarbeit mit den Entwicklungs- und Transformationsländern sowie die Wahrnehmung von Vermittlerrollen, etwa im Verhältnis von privaten Gläubigern und Schuldnerländern im Rahmen von Verschuldungskrisen.

Suggested Citation

  • Radke, Detlef, 2000. "Die zentralen Aufgaben des IWF - Leitlinien für ein Reformprogramm," Analysen und Stellungnahmen 5/2000, German Institute of Development and Sustainability (IDOS).
  • Handle: RePEc:zbw:dieaus:52000
    as

    Download full text from publisher

    File URL: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/199853/1/die-aus-2000-05.pdf
    Download Restriction: no
    ---><---

    More about this item

    Statistics

    Access and download statistics

    Corrections

    All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:dieaus:52000. See general information about how to correct material in RePEc.

    If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.

    We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .

    If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.

    For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/ditubde.html .

    Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through the various RePEc services.

    IDEAS is a RePEc service. RePEc uses bibliographic data supplied by the respective publishers.