IDEAS home Printed from https://ideas.repec.org/p/zbw/dieaus/42005.html
   My bibliography  Save this paper

Wie viel Hilfe hilft Afrika - Wege aus der "Armutsfalle" durch einen big push?

Author

Listed:
  • Klingebiel, Stephan

Abstract

Das Jahr 2005 bietet mit Blick auf Subsahara-Afrika (SSA) wichtige politische Handlungsmöglichkeiten (G8-Gipfel, Debatte über den Bericht der Commision for Africa – CFA, Zwischenbilanz zur Erreichung der Millennium Development Goals – MDGs), die es einerseits zu nutzen gilt, andererseits aber nicht zu einer Einengung auf vereinfachende Erklärungssätze und Handlungsoptionen führen sollten. Vor dem Hintergrund insgesamt ungenügender bzw. ausbleibender Entwicklungserfolge, die sich derzeit in den Indikatoren zur (Nicht-)Erreichung der MDGs widerspiegeln, findet eine intensive Debatte über den afrikanischen Kontinent statt. Dabei zeigen sich unterschiedliche Dimensionen der Debatte. Erstens stellt sich die Frage nach Erklärungsansätzen für die bestehenden Entwicklungsdefizite. Hier kommt es zunehmend zu einer Polarisierung zwischen solchen Ansätzen, die in den bestehenden governance -Problemen einerseits und in „Armutsfallen“ und klassischen Strukturdefiziten (hohe Transportkosten etc.) andererseits die zentralen Ursachen und die relevanten Handlungsfelder sehen. Einkommenszuwächse führen dabei keineswegs automatisch zu einer besseren governance performance. Zweitens hat die massive Aufstockung der öffentlichen Entwicklungshilfe ( Official Development Assistance – ODA) – die sich auf knapp 24 Mrd. US $ (2003) für Subsahara-Afrika beläuft – einen prominenten Platz in den Schlussfolgerungen wichtiger Analysen erhalten. Den Argumenten für eine höhere ODA stehen Argumente gegenüber, die auf mögliche Fehlanreize (abnehmende Notwendigkeit, eigene Ressourcen aufzubringen etc.), negative Beleitwirkungen und die technisch-administrative Absorptionsfähigkeit hinweisen. Drittens betrifft die Debatte grundsätzlich Fragen einer ODA-Reform mit dem Ziel, ihre Qualität und Wirksamkeit zu steigern. Hier spielt der erreichte internationale Konsens in Form der Paris Declaration on Aid Effectiveness (Februar 2005) und andere weitergehende Vorschläge (etwas im Hinblick auf Programmfinanzierungen, verstärkte Nutzung der Partnerstrukturen) eine wichtige RolleInsgesamt ist es wichtig, dass die kontroversen Debatten nicht in einem unfruchtbaren „Schulenstreit“ münden. Vielmehr besteht die Notwendigkeit, vorrangig auf Länderebene die zentralen Problemursachen zu benennen (Sind es bestimmte Politiken der Länder, die zentrale Wirkungen entfalten können? Oder sind konkrete Finanzierungsengpässe das Kernproblem?). In der Summe wird es wichtig bleiben, dass einerseits die afrikanischen Partner die zentralen governance -Defizite (kleptokratische Systeme, gewaltsame Konflikte, mangelhafte Rechtsstaatlichkeit etc.) verstärkt bearbeiten, andererseits aber auch die Geber ihre Verpflichtungen zur ODA-Erhöhung einhalten, Maßnahmen zur Steigerung der ODA-Effektivität verstärken sowie Anreize für good governance schaffen und für bad governance vermeiden.

Suggested Citation

  • Klingebiel, Stephan, 2005. "Wie viel Hilfe hilft Afrika - Wege aus der "Armutsfalle" durch einen big push?," Analysen und Stellungnahmen 4/2005, German Institute of Development and Sustainability (IDOS).
  • Handle: RePEc:zbw:dieaus:42005
    as

    Download full text from publisher

    File URL: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/199878/1/die-aus-2005-04.pdf
    Download Restriction: no
    ---><---

    More about this item

    Statistics

    Access and download statistics

    Corrections

    All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:dieaus:42005. See general information about how to correct material in RePEc.

    If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.

    We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .

    If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.

    For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/ditubde.html .

    Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through the various RePEc services.

    IDEAS is a RePEc service. RePEc uses bibliographic data supplied by the respective publishers.