Die Entmachtung der Politik Zur Frage der Ueberlebensfaehigkeit demokratischer Nationalstaaten in einer globalisierten Weltwirtschaft

Ein auf hohem Niveau von etwa 50% des Bruttoinlandsprodukts verharrender Staatsanteil als Indikator fuer den Umfang staatlicher Aktivitaeten sowie die "Verduennung" privater Eigentumsrechte durch Besteuerung, Abgaben und staatliche Regulierungseingriffe bedeuten eine Abkehr von der Privatrechtsgesellschaft. Zugleich stellen die ungeloesten Probleme der Zukunftssicherung, wie das der sozialen Sicherungssysteme, der zum Teil als mangelhaft bewertete Zustand von Erziehung, Bildung und Ausbildung sowie ein generell kurzer Zeithorizont die Problemloesungskompetenz von Staat und demokratisch organisierter Gesellschaft in Frage. Ausweichstrategien mobiler Faktoren und eine globalisierte Wirtschaft entmonopolisieren zudem die nationalstaatliche Politik. Ist damit das Ende des nationalstaatlichen Machtbegriffs gekommen? Kann es eine Demokratie ohne Nation geben? Ausgehend von den eher pessimistischen Thesen Guehennos (1994) argumentiert der Verfasser fuer eine Wiedererlangung der kollektiven Rationalitaet durch eine Aktivierung der Exit (Abwanderung) - Voice (Widerspruch) - Optionen.