Befindet sich die Weiterbildung zum Industriemeister in einer Sackgasse? Zwischenbericht zum Forschungsprojekt "Weiterbildung zum Meister außerhalb des Handwerks"

Auf der Grundlage zweier laufender Untersuchungen am BIBB zu den Auswirkungen betrieblicher Entwicklungen auf den Meisterbereich und von Qualifikationsanforderungen auf die berufliche Weiterbildung werden wichtige Entwicklungen und Tendenzen aufgezeigt, die möglicherweise Einfluss auf die vertikale Öffnung der Industriemeisterweiterbildung haben könnten. Es handelt sich um eine qualitative Untersuchung (Fallstudien) in Industriebetrieben des Werkzeugmaschinen- und Automobilbaus sowie der chemischen Industrie, die den Tätigkeitswandel des Industriemeisters aufgrund neuer Technologien untersucht. Eine zweite, quantitative Erhebung befaßt sich u.a. mit der beruflichen Situation von Meistern und Technikern und wurde gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung durchgeführt. Die Studie (Zwischenbericht) kommt zu dem Ergebnis, dass an der Bedeutung des Funktionsbereiches "Industriemeister" für das Beschäftigungssystem sich im kommenden Jahrzehnt nichts ändern wird: Befragungen in den Betrieben haben gezeigt, dass die Industriemeister nach wie vor eine wichtige Schlüsselfunktion im Produktions- und Fertigungsbereich einnehmen. Die Qualifizierungsinhalte und -methoden sind dagegen teilweise überholt und müssen den sich ändernden Anforderungen schneller als bisher angepaßt werden. Darüber hinaus wird die Frage nach den Wertigkeiten praxisorientierter Weiterbildungsabschlüsse auf nationaler und internationaler Ebene eine zunehmend wichtige Rolle spielen. (BIBB2)