Von Florence Nightingale zu Adam Smith? Wenn PatientInnen zu KundInnen und Gesundheitsdienstleistungen zu Waren werden (Florence Nightingale to Adam Smith? When Patients Become Clients and Health Services Become Goods)

Das Spannungsverhaeltnis von Patientenwohl und wirtschaftlichen Zielstellungen im Gesundheitswesen ist schon laenger Gegenstand von Debatten, die verschiedene Ebenen und (ExpertInnen-)Kreise durchziehen: Sei es als PatientIn, interessierte BuergerIn und BeitragszahlerIn, Sachverstaendiger oder Beschaeftigter dieses Sektors – gesundheitspolitische Entwicklungen gehoeren aufgrund ihrer ethischen und sozialen Brisanz zu den vieldiskutierten Themen. Noch weitgehend unerforscht ist indes, welche konkreten Folgen die veraenderten Rahmenbedingungen fuer die PatientInnenversorgung derzeit vor Ort haben. Der Artikel will einen Beitrag zur Schliessung dieser Forschungsluecke leisten. Auf der Basis umfangreichen qualitativen und quantitativen Materials, das in den letzten Jahren in der Pflegearbeit erhoben wurde, wird gezeigt, dass sich in diesem Bereich ein Wandel gesundheitsethischer Vorstellungen vollzieht, von dem auch die Berufspraxis der Pflegekraefte nicht unberuehrt bleibt. (The tricky relationship between patient welfare and economic objectives in health care has long been a subject of debate. Whether they concern patients, interested citizens, contributors, health care experts or employees’ health policy developments are highly controversial due to their ethical and social implications. However, the impact of the changed conditions in patient care is largely unexplored. The article aims to fill this research gap by presenting some empirical evidence. Based on extensive qualitative and quantitative material that has been collected in recent years in the nursing work this paper argues that there is an ongoing change in healthcare ethics, which has practical implications for care workers.)