IDEAS home Printed from https://ideas.repec.org/a/iab/iabmit/v15i1p009-019.html
   My bibliography  Save this article

Facharbeitermangel: Umfang und strukturelle Hintergründe

Author

Listed:
  • Friedrich, Werner
  • Henninges, Hasso von

Abstract

"Facharbeiter zählten gegen Ende der 70er Jahre nach den qualifizierten Angestellten zu den meist gesuchten Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt. Das Gros der Facharbeiter wurde vom Verarbeitenden Gewerbe und vom Bau(haupt)gewerbe gesucht. Die Besetzung der Stellen gelang in unterschiedlichem Maße: im Verarbeitenden Gewerbe blieben im Jahr 1980 nach Angaben der Betriebe 17% der Facharbeiterstellen unbesetzt, im Bauhauptgewerbe hingegen 45%. Gleichwohl kam es 1980 nur bei einer Minderheit der Betriebe zu Produktionsbehinderungen infolge Arbeitskräftemangels: im Verarbeitenden Gewerbe bei 9% und im Bauhauptgewerbe bei 13% der Betriebe. Eine gewichtige Rolle für die Besetzung der vakanten Facharbeiterstellen spielte im Verarbeitenden Gewerbe die eigene Nachwuchsausbildung: 38% aller Facharbeiterstellen - in Großbetrieben sogar 46% - wurden 1980 mit selbst ausgebildeten Jungfacharbeitern besetzt (im Bauhauptgewerbe: 15%). Das die Besetzung der Facharbeiterstellen mitunter so schwierig war, hing in starkem Maße mit der konjunkturellen Anpassung in den Jahren 1976 - 1979 zusammen. Hinzu kommen aber auch Strukturprobleme des Facharbeitermarktes. Anders als vielfach angenommen, bestehen diese nicht so sehr darin, daß in bezug auf den aktuellen Facharbeiterbedarf zu wenig ausgebildet wird. Entscheidender ist, daß zwischen den 'beruflichen Orten' der Ausbildung und Beschäftigung der Facharbeiter und denen des Facharbeiterbedarfs strukturelle Diskrepanzen bestehen. Und zwar in mehrfacher Hinsicht: Die Ausbildung zum Facharbeiter verteilt sich nach Berufen anders als der aktuelle Mangel an Facharbeitern; viele gelernte Facharbeiter werden heute in ganz anderen Berufen beschäftigt als denen, in denen es an Fachkräften mangelt (42% aller gelernten Facharbeiter arbeiten nicht mehr im erlernten Beruf); und nicht zuletzt: Facharbeiterqualifikationen gingen in beträchtlichem Umfang für Facharbeiterstellen verloren."

Suggested Citation

  • Friedrich, Werner & Henninges, Hasso von, 1982. "Facharbeitermangel: Umfang und strukturelle Hintergründe," Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany], vol. 15(1), pages 9-19.
  • Handle: RePEc:iab:iabmit:v:15:i:1:p:009-019
    as

    Download full text from publisher

    File URL: https://doku.iab.de/mittab/1982/1982_1_MittAB_Friedrich_Henninges.pdf
    Download Restriction: no
    ---><---

    Corrections

    All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:iab:iabmit:v:15:i:1:p:009-019. See general information about how to correct material in RePEc.

    If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.

    We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .

    If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.

    For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: IAB, Geschäftsbereich Wissenschaftliche Fachinformation und Bibliothek (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/iabbbde.html .

    Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through the various RePEc services.

    IDEAS is a RePEc service. RePEc uses bibliographic data supplied by the respective publishers.