Lohnhöhe und Beschäftigung

"Der Verfasser untersucht, ob bestimmte Entwicklungen in der Schweiz während der Krise und bedingt durch die starke Aufwertung des Frankens Anschauungsmaterial für die Beantwortung kontroverser Fragen in der Bundesrepublik bieten. Nur kurz behandelt werden folgende Strategien der Beschäftigungspolitik: Arbeitszeitverkürzung, Wachstumsbeschleunigung, keynesianische Nachfragebelebung, Arbeitsplatzsubventionen und Staat als "employer of the last resort". Gewichtige Bedenken werden gegen die Politik der Wachstumsbeschleunigung vorgebracht, weil der langfristige Zusammenhang zwischen realer Zuwachsrate und Arbeitsnachfrage unsicher ist und zugleich effiziente Strategien der Wachstumspolitik zu wenig bekannt sind. Danach werden die Argumente gegen die Nachfragebelebung überprüft. Zu den bekannten Folgen von "Lohn- und Gewinnexplosionen" ist es in der Schweiz nicht gekommen, weil der Teuerungsausgleich nur ex post gewährt wird und somit keine Notwendigkeit besteht, antizipierte Inflationsraten in Tarifverträge einzubauen. Die neoklassische Argumentation wird einer Kritik unterzogen und vor allem ihr statischer, d.h. das Zeitmoment ignorierender Charakter herausgestellt. Dabei wird zwischen Partial- und Globalbetrachtungen unterschieden, und es werden die Modifikationen aufgezeigt, die in offenen Volkswirtschaften bei flexiblen Wechselkursen anzubringen sind."