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Primärenergieverbrauch in Deutschland nur wenig gestiegen

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  • Manfred Horn
  • Ingrid Wernicke
  • Hans-Joachim Ziesing

Abstract

Nach ersten Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V.1 lag der Primärenergieverbrauch in Deutschland im Jahr 2006 mit insgesamt 493,6 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten oder 14 464 Petajoule um 1,2 % über dem Ergebnis des Vorjahres. Gebremst wurde der – vor allem konjunkturell bedingte – Verbrauchsanstieg durch das hohe Preisniveau und die im letzten Quartal ungewöhnlich warme Witterung. Bereinigt um den Temperatureffekt dürfte der Primärenergieverbrauch 2006 um rund 2,5 % gestiegen sein. Die Struktur des Primärenergieverbrauchs nach Energieträgern änderte sich im Jahr 2006 nur wenig. Nach wie vor ist das Mineralöl mit einem Anteil von rund 36 % der wichtigste Primärenergieträger, gefolgt vom Erdgas, den Steinkohlen, der Kernenergie und der Braunkohle. Die erneuerbaren Energiequellen tragen inzwischen insgesamt mit 5,3 % zur Deckung der Primärenergienachfrage in Deutschland bei. Die Energieproduktivität der Volkswirtschaft – das Verhältnis von realem Bruttoinlandsprodukt zu Primärenergieeinsatz – hat sich im vergangenen Jahr um 1,4 % erhöht, temperatur- und lagerbestandsbereinigt waren es 0,8%. Der Bruttostromverbrauch war 2006 um etwa 0,7 % höher als 2005; die gesamtwirtschaftliche Stromproduktivität nahm kräftig zu (2 %). Die Bruttostromerzeugung übertraf 2006 das Vorjahresniveau sogar um 2,5 %. Bei der Stromerzeugung rangiert die Kernenergie mit reichlich 26 % an erster Stelle, gefolgt von der Braunkohle (knapp 24 %) und der Steinkohle (gut 21 %). Erneut gestiegen ist die Stromerzeugung auf Erdgasbasis (um 3,5 %); ihr Anteil macht nun knapp 12 % aus. Der Beitrag der erneuerbaren Energien (Wind, Wasser, Biomasse) zur Bruttostromerzeugung hat weiter stark zugenommen. Er dürfte 2006 bei 11,5 % gelegen haben. Der Exportüberschuss bei Strom erreichte mit rund 20 Mrd. kWh sein bisheriges Maximum. Der Weltmarktpreis für Rohöl erreichte im Sommer 2006 Spitzen werte von über 73 US-Dollar pro Barrel. Im letzten Quartal schwankte er um 60 US- Dollar; damit bewegte er sich etwa auf dem Niveau von Ende 2005. Wegen des gestiegenen Eurokurses kostete das importierte Rohöl auf Euro-Basis im November 2006 fast 2 % weniger als im Dezember 2005. Bei den Importpreisen für Erdgas setzte sich der Anstieg etwas abgeschwächt fort; im November war der Preis für Erdgasimporte um rund 14 % höher als im Dezember 2005. Die Preise für Steinkohlenimporte haben sich im vergangenen Jahr leicht vermindert – im dritten Quartal 2006 waren sie um fast ein Zehntel niedriger als im vierten Quartal 2005. Der Strommarkt war im Jahr 2006 durch erhebliche Preisschwankungen gekennzeichnet. Nachdem die durchschnittlichen Preise für Baseload-Strom an der Leipziger Strombörse im ersten Quartal 2006 mit 65,10 Euro/MWh einen Höchstwert erreicht hatten und im Gefolge des drastischen Verfalls der CO2-Zertifikatspreise im zweiten Quartal zunächst deutlich zurückgegangen waren (auf knapp 39 Euro/MWh), zogen sie im anschließenden Quartal wieder kräftig an. Im letzten Quartal 2006 fi elen sie allerdings noch unter das Niveau im entsprechenden Vorjahresquartal.

Suggested Citation

  • Manfred Horn & Ingrid Wernicke & Hans-Joachim Ziesing, 2007. "Primärenergieverbrauch in Deutschland nur wenig gestiegen," DIW Wochenbericht, DIW Berlin, German Institute for Economic Research, vol. 74(8), pages 105-118.
  • Handle: RePEc:diw:diwwob:74-8-1
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