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Schwache Konjunktur und milde Witterung drücken Primärenergieverbrauch

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  • Franz Wittke
  • Hans-Joachim Ziesing

Abstract

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ist im Jahre 2002 gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken, und zwar um 1,9 % auf 488,5 Mill. t SKE (14 319 PJ). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die schwache Konjunktur und auf die gegenüber 2001 mildere Witterung zurückzuführen. Temperaturbereinigt ist der Primärenergieverbrauch um 0,6 % niedriger gewesen als 2001. Bei einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von 0,2 % hat sich die temperaturbereinigte Energieproduktivität der Volkswirtschaft im vergangenen Jahr um 0,8 % verbessert. Im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2001 war der Zuwachs mit 1,4 % deutlich größer. Im Unterschied zum Primärenergieverbrauch hat der Bruttostromverbrauch parallel zum Bruttoinlandsprodukt zugenommen; die gesamtwirtschaftliche Stromproduktivität hat sich damit nicht weiter erhöht. Die Bruttostromerzeugung fiel geringfügig niedriger aus als im Vorjahr. Nach wie vor rangiert die Kernenergie bei der Stromerzeugung an erster Stelle. Dicht dahinter folgen die Braunkohle und an dritter Position die Steinkohle. Beträchtlich ausgeweitet wurde abermals die Stromerzeugung in Windkraftanlagen; im Jahre 2002 dürften beinahe 3% der gesamten Stromerzeugung auf der Basis der Windenergie produziert worden sein. Die Ölpreise, die im zweiten Halbjahr 2001 deutlich zurückgegangen waren, zeigten 2002 eine Aufwärtstendenz, die vor allem durch die Kriegsgefahr im Irak Auftrieb erhalten hat. So war der Weltmarktpreis für Rohöl (Marke Brent) im Dezember 2002 um rund 55 % höher als Ende 2001. Bei anziehendem Euro-Kurs schlug sich dies nur abgeschwächt in den Importpreisen für Rohöl nieder; sie erhöhten sich im gleichen Zeitraum um rund ein Drittel. Anders als beim Öl waren die Importpreise für Erdgas im vergangenen Jahr durchweg niedriger als 2001. Deutlich gesunken sind auch die Preise für Importkohle. Dagegen setzten sich die Preisanhebungen bei der elektrischen Energie – teilweise auch durch energiepolitische Maßnahmen verursacht – fort. Insbesondere die großen industriellen Sonderabnehmer zahlen aber gegenwärtig noch immer deutlich weniger als zu Beginn der Liberalisierung des Strommarktes.

Suggested Citation

  • Franz Wittke & Hans-Joachim Ziesing, 2003. "Schwache Konjunktur und milde Witterung drücken Primärenergieverbrauch," DIW Wochenbericht, DIW Berlin, German Institute for Economic Research, vol. 70(6), pages 85-95.
  • Handle: RePEc:diw:diwwob:70-60-10
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