Anhaltend hohe Investitionsquote im Einzelhandel

Nach den Ergebnissen des ifo Investitionstests vom Frühjahr 1995 investierte der deutsche Einzelhandel 1994 fast 24 Mrd. DM, 2,3% weniger als 1993 (real: -3%). Die Investitionsquote blieb, bedingt durch einige Großprojekte in den neuen Bundesländern und lebhafte Aktivitäten mittelgroßer, west- und ostdeutscher Unternehmen, mit 3,2% auf dem sehr hohen Vorjahresniveau. An der Erhebung beteiligten sich rund 660 Unternehmen, die am Umsatz gemessen gut ein Fünftel des institutionellen Einzelhandels in Deutschland repräsentieren. 1995 muß der Einzelhandel erneut mit nahezu stagnierenden und real leicht rückläufigen Umsätzen rechnen. Die befragten Firmen planten im Frühjahr dennoch um nominal gut 2% (real: +1,3%) höhere Investitionen als 1994. Bei Realisierung der Pläne läge die Investitionsquote erneut bei 3,2%. Nachdem sich 1994 die Leasing- bzw. Mietinvestitionen deutlich schwächer entwickelten als die bilanzierten Anlagenzugänge, planen die Einzelhandelsunternehmen 1995 verstärkt Anlagegüter durch Anmietung bei Leasinggesellschaften, Immobilienfonds o.ä. zu beschaffen. Für 1995 werden mehr Projekte zurückgestellt als 1994, Hauptgrund sind die schlechte Ertragslage bzw. Gewinnerwartugen. Der Investitionsboom in Ostdeutschland scheint abzuklingen.